Sars
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Michael, Naturforscher, geb. zu Bergen, [* 2] studierte in Christiania [* 3] Theologie, kam 1830 als Pfarrer nach Kinn, 1839 nach Manger in der Diözese von Bergen und betrieb in beiden an der See gelegenen Orten neben seinem Amt naturwissenschaftliche Studien. In dieser Zeit veröffentlichte er eine Reihe trefflicher Untersuchungen über Entwickelung und Metamorphose niederer Tiere u. den ersten Band [* 4] seiner »Fauna littoralis Norvegiae« (Bergen 1846, 2. Teil 1856), in welcher er die Zoogeographie durch die Aufstellung verschiedener Tiefenzonen wesentlich förderte. 1854 erhielt er die Professur der Zoologie in Christiania. Er machte zwei Reisen nach den Lofoten und Finnmarken, und 1852 und 1853 studierte er die Fauna des Mittelmeers, [* 5] welche er mit der nördlichen verglich. S. hat den Generationswechsel eigentlich erst für die Wissenschaft entdeckt, und jedenfalls gebührt ihm das Verdienst, die Einsicht in diese Vorgänge erheblich gefördert zu haben.
Schon 1841 sprach er bei seinen Arbeiten über den genetischen Zusammenhang zwischen Polypen und Medusen aus, daß nicht die Larve, sondern deren Brut, nicht das Individuum, sondern die Generation sich metamorphosiere. Seine letzte Schrift: »Mémoire pour servir à la connaissance des Crinoïdes vivants« (Christ. 1868), erregte großes Aufsehen, indem er darin nachwies, daß eine schon seit mehreren geologischen Perioden als erloschen betrachtete Tiergruppe noch in den Tiefen der norwegischen Meere lebend vorkomme. Er starb - Sein Sohn Johan Ernst Welhaven, geb. 1835, hat sich durch seine »Udsigt over den norske Historie« (Christ. 1873-77, 2 Bde.), und sein Sohn Georg Ossian, geb. 1837, durch Arbeiten über Krustaceen bekannt gemacht.