Sarkōm,
s. v. w. Fleischgewächs.
Sarkom
3 Wörter, 35 Zeichen
s. v. w. Fleischgewächs.
(Sarkom, griech.) häufig vorkommende Geschwulst, welche aus einem
Gewebe
[* 3] besteht, das aus Zellen, Intercellularsubstanz und Gefäßen zusammengesetzt ist. Je nach der Form der Zellen unterscheidet
man Rundzellensarkome
, Spindelzellensarkome, Riesenzellensarkome, melanotische Sarkome. Nach der Beschaffenheit der Intercellularsubstanz
variieren die Fleischgewächse in ihrer Konsistenz von gallertig-weichen zu knochenharten Gewächsen.
Entsprechend der Zahl und Füllung ihrer Blutgefäße, ist ihre Farbe bald rein weiß, bald rötlichgrau, bald dunkel kirschrot. Sie kommen gewöhnlich als isolierte und umschriebene Geschwülste vor, am häufigsten unter der Haut, [* 4] zwischen den Muskeln, [* 5] in manchen Drüsen, im Gehirn [* 6] und an den Knochen. [* 7] Die Fleischgewächse bilden den Übergang von den gutartigen zu den bösartigen Geschwülsten. Sie wachsen bald sehr rasch und erreichen eine kolossale Größe (über Mannskopfgröße), bald sehr langsam und bleiben selbst jahrelang stationär.
Entfernt man ein Fleischgewächs auf operativem Weg, so kehrt die Geschwulst bisweilen nach Monaten oder selbst erst nach Jahren in der Narbe und deren Umgebung wieder oder erscheint in mehr oder weniger zahlreichen Geschwülsten in entfernten Organen. Bei wiederholten Operationen hat man beobachtet, daß die nachfolgende Geschwulst immer zellenreicher und bösartiger sich zeigte als die vorhergehende. Manche Fleischgewächse geben in Bezug auf Bösartigkeit den Krebsen nichts nach; in der Laiensprache werden die Fleischgewächse überhaupt als Krebs [* 8] (s. d.) bezeichnet.