Sapiéha,
litauische und galizische fürstliche Familie, blüht gegenwärtig in zwei Linien, einer litauischen, S.-Rozinski, und einer galizischen, S.-Kodenski. Leon S., geb. 1557, trat als Student in Leipzig zum Protestantismus über und zog gleich bei seinem ersten Auftreten auf den Reichstagen durch seine Beredsamkeit die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich. Unter Báthori kämpfte er 1579 tapfer gegen die Russen und bewirkte mit, daß der König Siegmund III. die polnische Krone erhielt.
Als Großkanzler von Litauen sammelte und veröffentlichte er das litauische Statut (Krak. 1614). Der Jesuit Skarga führte ihn 1581 wieder der katholischen Kirche zu. 1625 ward er als Großkronhetman gegen Gustav Adolf von Schweden, der in Litauen eingefallen war, gesandt und errang einige Vorteile über die Schweden. Er starb Jan Piotr S., geb. 1569, that sich als Starost von Uswiat im Kriege gegen die Schweden durch seine Tapferkeit hervor und beteiligte sich an dem Zug der Polen gegen Moskau zur Unterstützung des falschen Demetrius. Er starb in Moskau im Palast der Zaren 1611. Zu hohem Ansehen gelangt, spielte die Familie S. in den langen Parteikämpfen Polens eine bedeutende Rolle. In neuerer Zeit erwarben sich Alexander S., geb. 1770 zu Paris, gest. 1812, durch seine Reisen in die slawischen Länder Österreichs und als Naturforscher und dessen Sohn Leo S., geb. durch Einrichtung von Musterwirtschaften auf seinen Gütern große Verdienste. Letzterer war 1848 auch Mitglied des Slawenkongresses in Prag, wohnte später dem Reichstag in Kremsier bei und war erblicher Reichsrat von Österreich; er starb