Saphir
(spr. safir, orientalischer S.), die blaue Abänderung des edlen Korunds, s. Korund. [* 3]
Saphir
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Saphir
(spr. safir, orientalischer S.), die blaue Abänderung des edlen Korunds, s. Korund. [* 3]
Saphir,
Moritz Gottlieb, Journalist, geb. zu Lovas-Berény bei Pest von jüdischen Eltern, gehörte längere Zeit dem Handelsstand an und lebte bis 1825 zu Wien, [* 4] dann in Berlin, [* 5] wo er 1826-29 die »Berliner [* 6] Schnellpost für Litteratur, Theater [* 7] und Geselligkeit« sowie 1827-29 den durch seinen Reichtum an pikanten Wortspielen und Persiflagen gleich beliebten wie gefürchteten »Berliner Courier« herausgab, später in München. [* 8] Hier gründete er die Zeitschriften: »Bazar für München und Bayern« [* 9] (1830-33) und, nach kurzem Aufenthalt in Paris, [* 10] den »Deutschen Horizont« [* 11] (1831-33) und den »Korsar«. Nachdem er 1832 zum Protestantismus übergetreten, erhielt er den Titel eines Hoftheaterintendanturrats, wandte sich 1835 wieder nach Wien, wo er in Gemeinschaft mit Bäuerle die »Theaterzeitung« redigierte und seit 1837 die Zeitschrift »Der Humorist« herausgab. Er starb daselbst Unter seinen übrigen zahlreichen Schriften (Gesamtausg. zuletzt Brünn [* 12] 1886 ff., 26 Bde.; Auswahl 1884, 12 Bde.) sind hervorzuheben: »Dumme Briefe, Bilder und Chargen« (Münch. 1834),
»Humoristische Damenbibliothek« (Wien 1838-41, 6 Bde.) und das »Fliegende Album für Ernst, Scherz, Humor und lebensfrohe Laune« (Leipz. 1846, 2 Bde.; 5. Aufl. 1875),
namentlich aber sein »Konversationslexikon für Geist, Witz und Humor« (2. Aufl., Dresd. 1860, 5 Bde.). Wiewohl S. eine reiche Gabe des Witzes und der Satire nicht abzusprechen war, so wurden doch alle seine Arbeiten in Scherz und Ernst durch die unsägliche Flachheit und innere Hohlheit tief herabgezogen. Er war der Begründer jenes kritischen Klopffechtertums, welches ohne jeden innern Anteil an den Dingen die Kritik lediglich für den eignen Vorteil und die eigne Geltung handhabt.