Saône
(spr. ssohn, im
Altertum
Arar, später Saucona, dann Saona genannt),
Fluß in
Frankreich, entspringt
in den
Monts
Faucilles (Sichelbergen) im
Departement
Vogesen, durchfließt mit vielfachen Windungen, aber vorherrschend in südsüdwestlicher,
dann südlicher
Richtung die
Departements
Obersaône,
Côte d'Or, Saône
-et-Loire, bildet schließlich die
Grenze zwischen den
Departements
Ain und
Rhône und fällt nach einem
Laufe von 455 km, wovon 365 schiffbar sind, bei
Lyon
[* 2] rechts
in den
Rhône. Sie hat nur auf der linken Seite nennenswerte Nebenflüsse:
Ognon,
Doubs und
Seille, wird bei
Port sur Saône
für
kleinere Fahrzeuge, bei
Châlon für
Dampfboote schiffbar und steht durch den
Canal du
Centre mit der
Loire sowie durch den
Kanal
[* 3] von
Burgund und den
Rhône-Rheinkanal mit der Seine und dem
Rhein in
Verbindung.
Benannt sind nach diesem
Fluß die beiden
Departements
Obersaône und Saône
-et-Loire.
São Nicolão - São Paul

* 7
Seite 14.314. Das
Departement
Obersaône (Haute-Saône
), gebildet aus dem nördlichen Teil der
Franche-Comté, grenzt im N. an das
Departement
Vogesen, im O. an das
Departement
Oberrhein
(Belfort),
[* 4] im
Süden an
Doubs und
Jura, im
W. an
Côte d'Or und
Obermarne
und hat einen Flächenraum von 5340 qkm (97,45 QM.). Das Land
ist eine regelmäßige von
NO. nach
SW. geneigte
Fläche, im N. mit den Verzweigungen der
Vogesen erfüllt, reich an Wäldern,
kleinen
Seen und gewundenen
Thälern, im W. und
Süden ebener, aber auch reich an Wäldern. Die namhaftesten
Flüsse
[* 5] sind: Saône
,
Ognon, Lanterne,
Salon. Das
Klima
[* 6] ist sehr veränderlich,
¶
mehr
besonders im Frühjahr. Die Bevölkerung [* 8] belief sich 1886 auf 290,954 Einw. (1861: 317,183). Von der Oberfläche kommen 247,568 Hektar auf Äcker, 65,859 auf Wiesen, 12,001 auf Weinberge, 166,078 auf Wälder, 2746 auf Obst- u. Gemüsegärten, 15,772 auf Heiden und Weiden. Hauptprodukte sind: Getreide [* 9] (2½ Mill. hl, hauptsächlich Weizen und Hafer), [* 10] Kartoffeln (3 Mill. hl), Hülsenfrüchte, Hanf und Wein;
Rindvieh (167,445 Stück), Pferde, [* 11] Schweine [* 12] (91,902), Schafe [* 13] (64,861);
Eisen, [* 14] Steinkohlen (190,000 Ton.) und Salz [* 15] (10,000 T.).
Unter den Mineralquellen sind die von Luxeuil die besuchtesten. Hauptbeschäftigung ist Ackerbau, Viehzucht, [* 16] Obst- (namentlich Kirschen-) und Weinbau. Die Industrie ist hauptsächlich durch Eisenwerke, Fabrikation von Glas, [* 17] Fayence, [* 18] Papier, Seife und durch Baumwollmanufakturen (230,000 Spindeln, 2300 Kraftstühle) etc. vertreten. Der Handel hat vorzugsweise die Produkte der Landwirtschaft und der genannten Industriezweige zum Gegenstand. Das Departement wird von den Eisenbahnen von Langres (Paris) [* 19] nach Belfort und Dôle sowie mehreren Zweigbahnen durchschnitten; es zerfällt in die drei Arrondissements: Gray, Lure und Vesoul; Hauptstadt ist Vesoul.
Vgl. Suchaux, La Haute-S., dictionnaire historique, topographique etc. (Par. 1867, 2 Bde.).
Das Departement Saône
-et-Loire, aus dem südwestlichen Teil von Burgund, nämlich den Landschaften Charolais, Mâconnais, Autunois
und Châlonnais, gebildet, grenzt im N. an das Departement Côte d'Or, im O. an Jura, im SO. an Ain (durch
die Saône
davon getrennt), im Süden an die Departements Rhône und Loire, im W. an Allier, im NW. an Nièvre und hat einen Flächenraum
von 8552 qkm (156 QM.). Das Land ist durch das Gebirge von Charolais, welches bis zu 760 m aufsteigt, bergig und hügelig,
teilweise steinig, großenteils aber sehr fruchtbar und wird von der Saône
mit Doubs, Seille, Grosne und der Loire mit Arroux
und Arconce und andern kleinern Flüssen bewässert, hat auch zahlreiche Teiche.
Spottiswoode - Sprache

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Sprache.Unter den Bewohnern (1886: 625,885) zeichnen sich die Chizerots (s. d.), die vorzugsweise im SO. des Departements wohnen, durch eigentümliche Sprache, [* 20] Sitten und Gebräuche aus. Von der Oberfläche kommen 427,754 Hektar auf Äcker, 170,025 auf Wiesen, 45,618 auf Weinberge, 152,567 auf Wälder, 2495 auf Obst- und Gemüsegärten, 13,370 Hektar auf Heiden und Weiden. Hauptprodukte des Bodens sind: Getreide, insbesondere Weizen (über 2½ Mill. hl), Roggen und Hafer (zusammen über 1 Mill. hl), Mais, Kartoffeln (6 Mill. hl), Hanf (10,000 metr. Ztr.), Raps, Wein (½ Mill. hl), Holz; [* 21]
ausgedehnt ist die Zucht von Rindern (311,458 Stück), Schafen (149,733), Ziegen (43,149) und Schweinen (206,677).
Weberei

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Weberei.Der Bergbau [* 22] liefert Steinkohlen (ca. 1,3 Mill. Ton.) und Eisenerz (150,000 T.). Mineralquellen sind zu Bourbon-Lancy. Die Industrie besteht vornehmlich in dem Betrieb von Eisenwerken (darunter die großartigen Etablissements von Creusot, mit einer Gesamtproduktion von 1885: 115,000 T. Roheisen, 37,000 T. Stabeisen, 12,000 T. Blech, 50,000 T. Bessemerschienen und 28,000 T. Stahl und Stahlblech), verbunden mit der Fabrikation von Maschinen, Lokomotiven und verschiedenen Eisenwaren, ferner von Glas, Fayence und chemischen Produkten, Spinnerei und Weberei [* 23] in Baumwolle, [* 24] Flachs und Seide, [* 25] Bierbrauerei [* 26] etc. Von Wichtigkeit ist auch der Handel, namentlich mit den Produkten der Landwirtschaft, Kohle und Eisen. Das Departement wird von der Eisenbahn von Dijon [* 27] nach Lyon (mit Zweigbahnen von Chagny nach Nevers und Roanne) und vom Canal du Centre durchschnitten; es zerfällt in die fünf Arrondissements: Autun, Châlon, Charolles, Louhans und Mâcon. Hauptstadt ist Mâcon.