Santandér
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1) span. Provinz in Altkastilien, grenzt im N. an den Viscayischen Meerbusen, im O. an Viscaya, im Süden an die Provinzen Burgos und Palencia, im W. an Leon und Oviedo und hat einen Flächenraum von 5460 qkm (99 QM.). Die Provinz ist ein malerisches Gebirgsland und wird vom Kantabrischen Gebirge durchzogen, welches nach N. zur Meeresküste und nach Süden zum Ebro terrassenförmig abfällt und namentlich gegen N. von zahlreichen Querthälern durchbrochen wird.
Der südliche Teil gehört dem Flußgebiet des hier entspringenden Ebro, der nördliche mehreren Küstenflüssen, darunter Besaya, an. Die Bevölkerung, [* 2] 1878: 235,299 (1886 auf 249,000 geschätzt), treibt neben ungenügendem Getreide-, Obst- und Weinbau ansehnliche Viehzucht [* 3] (Rinder, [* 4] Schafe [* 5] und Schweine) [* 6] und Produktion von Wolle, Butter und Käse, Bergbau [* 7] auf Eisen, [* 8] Zink, Kupfer [* 9] und Blei, [* 10] Braunkohlen und Salz, [* 11] in neuerer Zeit auch lebhafte Industrie, namentlich Baumwollspinnerei und -Weberei, Papierfabrikation [* 12] und Mühlenbetrieb, ferner Handel. Die Provinz ist auch reich an Waldungen und besitzt zahlreiche Mineralquellen. Von Palencia führt eine Linie der Nordbahn durch die Provinz. Dieselbe umfaßt elf Gerichtsbezirke (darunter Castro-Urdiales, Laredo, Reinosa). - ^[GEDANKENSTRICH!] ¶
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Die gleichnamige Hauptstadt, malerisch an einer prächtigen Meeresbucht zwischen Rebenhügeln gelegen, an der Eisenbahn Venta de Baños-S., ist der wichtigste Hafen- und Handelsplatz der Nordküste Spaniens, besitzt mehrere Kirchen, ein Priesterseminar, ein vortrefflich eingerichtetes Institut, eine Zeichen-, Handels- und Schiffahrtsschule, ein Theater; [* 14] ferner zahlreiche Fabriken, namentlich große Bierbrauereien, eine Tabaks- und Zigarrenmanufaktur, Papierfabriken, Dampfmühlen, Baumwollspinnereien, in der Nähe Eisengießereien und Schiffswerften und zählt (1886) 41,702 Einw. Der geräumige, den größten Schiffen zugängliche Hafen ist sehr sicher und mit zwei Molen versehen. 1886 sind in demselben 1420 beladene Schiffe [* 15] mit 771,618 Ton. ein- und 964 beladene Schiffe mit 477,779 T. ausgelaufen.
Der Warenverkehr hatte einen Wert in der Einfuhr (meist vom Ausland) von 74,8, in der Ausfuhr (hauptsächlich nach spanischen Häfen) von 66 Mill. Pesetas. Die wichtigsten Artikel sind in der Einfuhr: Fische, [* 16] Zucker, [* 17] Spiritus, [* 18] Maschinen, Metalle, Tabak, [* 19] Konserven, Holz [* 20] und Kohle, Garne und Gewebe, [* 21] Chemikalien, Wein;
in der Ausfuhr: Tabak, Weizenmehl, Kakao, Zucker und andre Kolonialwaren, Petroleum, Konserven.
Sehenswert sind das Kastell San Felice und der am Cabo mayor befindliche Leuchtturm. S. ist im Sommer zugleich ein sehr besuchtes Seebad. Die herrlichen Umgebungen enthalten sieben warme Mineralquellen in malerischen Waldthälern. S. ist Sitz eines Gouverneurs, eines Bischofs und mehrerer auswärtiger Konsuln (darunter auch eines deutschen). - 2) Departement der südamerikan. Republik Kolumbien, [* 22] zwischen dem Magdalenenstrom und der östlichen Andeskette, ein Land, in welchem Hochgebirge mit üppigen Thallandschaften wechseln, umfaßt 42,200 qkm (766,4 QM.) mit (1887) 423,427 Einw. Der Boden liefert Zucker, Kaffee, Kakao, Baumwolle [* 23] und Tabak in Menge und von vorzüglicher Güte; die Mineralschätze (Gold, [* 24] Kupfer, Blei, Eisen, Steinsalz, Steinkohle, Petroleum) werden kaum noch ausgebeutet. Außer dem Landbau treiben die Bewohner auch Industrie und weben namentlich Baumwollzeuge. Hauptstadt des Staats ist Socorro. S. Karte »Peru etc.«