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und zog sich 1855 nach der westind. Insel Et. Tho- mas zurück. Nach der Errichtung des Kaisertums wurde er 1863 von Maximilian zur Rückkehr einge- laden und mit der Würde eines Reichsmarschalls bekleidet, aber von dem kommandierenden franz. General, der ihm nicht traute, aus dem Lande ge- wiesen. Später lebte er in der Nähe von Ncuyork, begab sich 1867 wieder nach Mexiko, [* 3] wurde jedoch in dem Hafen Sisal in Jucatan von dem Komman- danten gefangen genommen, zum Tode verurteilt, aber von Inarez unter der Bedin- gung begnadigt, daß er Mexiko für immer verließe. S. Ä. ging wieder nach den Vereinigten Staaten, [* 4] kehrte aber infolge einer von Lerdo de Tejada er- lassenen Amnestie wieder nach Mexiko zurück und starb dort Santa Anna de Tamaulipas, s. Tampico.
Santa Barbara, Departamento der central- amerik. Republik Honduras, [* 5] mit 32 634 E., wichtig durch die große Ebene von Eula, bis wohin die Eisenbahn von Puerto-Caballos führt, ferner durch die Fruchtbarkeit des Bodens, die Schiffbarkeit des Rio [* 6] Ulua, des Chamelicon und der Laguna de Uosoa. Kaffee wird in Menge gebaut, ebenso Kautschuk. Ferner besteht Strohhutfabrikation und Viehzucht. [* 7] Der Hauptort S. B. hat 5000 E. Santa Barbara, Hauptort des gleichnamigen County im nordamerik.
Staate Kalifornien, west- nordwestlich von Los Angeles, an der Küste, End- punkt einer Linie der Southern-Pacificbahn, in ge- schützter Lage, mit (1890) 5864 E., schönen Gärten und überaus mildem Klima, [* 8] weshalb es als Kurort besucht wird. Auf einer Anhöhe eine alte Venedik- tinermission. Santa Barbara de Samana, s. Samana. Santa Caterma Villarmosa, Stadt in der ital. Provinz und im Kreis [* 9] Caltanisselta auf Eici- lien, 606 m ü. d. M., Station Sta. Caterina-Tirbi, Knotenpunkt der Eisenbahnlinien nach Palermo, [* 10] Catania und Girgenti, hat (1881) 7169 E. Santa Catharma, Staat in Südbrasilien, zwi- schen Parana im NW., Rio Grande do Eul im S. und dem Meere, hat auf 74156 ^m 236 346 E. (S. Nebenkarte auf Karte: Brafilien.) Das Fest- land des Staates wird von N. nach S. von der Serra Geral (hauptsächlich Granit und Gneis) durch- schnitten.
Die Scrra bildet eine Wasserscheide; die westl. Abdachung sendet die Gewässer zum Strom- gebiet des La Plata. Die zahlreichen Flüsse [* 11] der öst- lichen ergießen sich nach kurzem Laufe in den Ocean; nur wenige davon sind auf kurze Strecken schiff- bar, fo der Itajahy (s. d.). Das Sandsteinplateau westlich der Serra, teils Campos, teils Araucarien- waldungen, ist vorzüglich zur Viehzucht geeignet; doch betreiben nur die deutschen Kolonien Schweine- zucht. Die mit herrlichen Urwäldern bestandene Ostabdachung sowie der Küstenstrcifen bietet der Agrikultur fruchtbare Lünoercien.
Der Boden er- zeugt tropische und subtropische Gewächse, ist aber auch für den Anbau europ. Kulturgewüchse geeignet. Mais, Reis, Mandiokamehl, Arrow-Root, Para- guaythee, Zuckerrohrbranntwein, Bohnen, Erdnüsse, Stärke, [* 12] Zucker, [* 13] Kaffee, Früchte, Eier, [* 14] Butter, Häute, Hörner, Hölzer, Cigarren kommen zur Ausfuhr. In den Thalfohlen der füdl. Küstenflüssc, namentlich am Tubaräo, finden sich Steinkohlenlager, zu deren Ausbeutung eine Sekundärbahn vom Hafenort La- auna aus gebaut wurde.
Der Staat verdankt seinen Aufschwung vorzüglich der europäischen, besonders deutschen Kolonisation seit 1847. Die bedeutendsten der deutschen Ansiedelungen sind: Vlumenau (s. d.), Annaburg, Badenfurt, Brusque, (^ao Ioao Vap- tista, Säo Miguel, Sta. Isabel, Sta. Thercsa und Thcresopolis. Die Deutschen bilden mit 40000 Köpfen etwa ein Sechstel der Bevölkerung [* 15] des Staa- tes. Vorgelagert sind die Inseln Sao Francisco (s. d.) und S. (5. Letztere, an der schmalstcn Stelle nur durch einen 385 in breiten Kanal [* 16] vom Festlande getrennt, enthält die Hauptstadt Desterro ls. d.). - S. C. ist auch eine deutsche und Schweizer Kolonie im brasil. Staate Espirito-Santo, durch Eisenbahn mit dem Hafen Caravellas verbunden.
Santa Clara, auch Villa Clara, freundlich gebaute Stadt im Innern der fpan. Infel Cuba, mit den Häfen Cienfuegos, Sagua la Grande und Tunas durch Eisenbahn verbunden, hat (1887) 32 491 E.; Kupfer- und Eisengruben. Santa oonversaxiöns (ital., «heilige Unter- haltung»),
in der ital. Malerei die Vereinigung von Heiligen mit der Madonna zu einer stillbelebten Gruppe. Meister in der Schöpfung derartiger Ge- mälde waren Giov. Vellini und Fra Vartolommeo. (S. Tafel: Italienische Kunst VII, [* 1] Fig. 7.) Santa Cruz, Fluß, s. Rio Santa Cruz. Santa Cruz (spr. kruhs), Insel, s. Samte Croix. Santa Cruz (spr. kruhs), Gobernacion de, argentin. Nationaltcrritorium, von 46° südl. Vr. bis zur Südgrenze der Republik, im W. bis an Chile, [* 17] im O. an den Atlantischen Ocean reichend, umfaßt mit 277000 hlim den südl. Teil des patagon.
Tafel- landes, mit den Flüssen Deseado, Gio, Olnie, Rio Chico, S. C., Coile und Gallegos. (E. Patagonien und die Karte: La Plata-Staaten u.s.w.) In den Anden erheben sich Vulkane, [* 18] wie der Chal- ten zu 2170 in, der San Clemente u. a., im S. stehen neben der Grenze der Cerro de Mayo und Stokes (1950 m). Im äußersten S. zieht die Cor- dillera Latorre gegen O. Die wichtigsten Häfen sind Puerto Defeado - San Julian und die Mün- dungen des S. C. und Gallegos. Hauptstadt ist S. C. am Rio S. C. Die Urbewohner gehörten dem Stamme der südl. Tchuclche an. Santa Cruz (spr. kruhs), östl. Departamento in der südamerik.
Republik Volivia, zwischen El Beni und Chuquisaca, grenzt im O. an den brasil. Staat Mato-Grosso und zählt auf 373160 ykm etwa 97000 E., außer den zahlreichen Indianern. Nur im SW. ist S. C. gebirgig (Cordilleren) und im NO. und O. von Hügelketten durchzogen, im übrigen ebenes, mit undurchdringlichen Wäldern bedecktes Moor- und Sumpfland, in welchem während der Regenzeit infolge der Überschwemmungen jede Ver- bindung aufhört. Der Osten gehört zum Strom- gebiet des Paraguay, der Norden [* 19] und Westen zu dem der Quellflüsse des Amazonenstroms.
Das Klima ist heiß, der Boden äußerst fruchtbar, doch noch wenig angebaut. Haupterzeugnisse sind Kakao, Kaffee, Baumwolle [* 20] und Paraguaythee; die Indianer betreiben auch Vieh-, namentlich Pferdezucht [* 21] und verarbeiten die Baumwolle zu feinen Zeugen. Die Hauptstadt, S. C. de la Sierra, an einem rechten Zufluß des Rio Piray oder Sara, ist Sitz eines Vifchofs, regelmäßig gebaut und hat 10288 E. Santa Cruz (spr. kruhs), deutsche Kolonie im brasil. Staate Rio Grande do Eul, am Oberlauf des Iacuhy gelegen, zerfällt in die Kolonien Germania, [* 22] Rio Pardense, Farinal do Tentro, Oliveira, die ehemaligen Provinzialkolonien von S. C., die ¶