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San-Marte, s. Schulz, Alb. San Martin, früher Territorium in Columbia, [* 3] jetzt der östliche, fast unbewohnte Teil des Departa- mento Cundinamarca. San Martin de Provensals, nordöstl. Vor- ort von Barcelona [* 4] in Catalonicn, rechts vom Besos, neben San Andres de Palomar, mit bedeutender Industrie und (1887) 32 695 E. San Martmo di Eaftrozza, Hospiz und Hotel an der Straße von Primiero in Südtirol, in 1465 m Höbe, in prachtvoller Gebirgslandschaft mit Ausblick auf den Dolomitgipfel Pala (3186 m). Das Hospiz bestebt aus einem weitläufigen Gebäude, das von Tempelherren schon vor 1181 errichtet wurde.
San Matms, Golfode, Bucht des Atlantischen Oceans an der Ostküste Patagoniens, zwischen der Mündung des Rio [* 5] Negro und der Halbinsel San Iofö. Sanmicheli (fpr.-mikcli), Michele, ital. Bau- meister, geb. 1484 in San Michcle bei Verona, [* 6] führte seine ersten Bauten im Kirchenstaat aus, wurde später Kriegsbaumcister im Dienste [* 7] der Re- publik Venedig [* 8] und starb 1559. Seine hauptsäch- lichste Wirksamkeit entfaltete er in Verona, wo ihm unter andern die Paläste Canossa, Vevilacqua, Pompei und die Rundkapelle Pcllcgrini in der Kirche San Vernardino verdankt werden. In Venedig baute er den Palast Grimani. 1527 begann S. den I.Imbau der Befestigung Veronas nach dem neuen System der eckigen Bastione, welches er zwar nicht erfunden, wohl aber in trefflicher Weise fortgebildet bat; seine Thorbauten sind anerkannte Kunstwerke.
Von ihm rührt auch das Kastell San Andrea am Lido von Venedig her. Sein letztes Werk war die Wallfahrtskirche Madonna di Campagna in feinem Geburtsorte. jren (s. d.). San Miguel (spr. -gehl), größte Insel der Azo- San Miguel (spr. -gehl), Hauptort des Depar- tamcnto S. M. in der centralamerik. Republik Sal- vador, liegt in weiter Ebene nordöstlich des Vulkans S. M., hat 12000 E.; starken Indigohandel. Als Hafen dient La Union (s. d.). San Miguel del Tucuman (spr. gehl), s. Tu- cuman. IDeru, s. Piura.
San Miguel de Piura (spr. -gehl), Stadt in San Miguel de Salta (spr. -gehl), Stadt in Argentinien, s. Salta. San Miniato al Tedesco, Hauptstadt des Kreises S. M. (114 732 E.) der ital. Provinz Flo- renz, links vom Arno, an der Linie Florenz-Pisa des Mittelmeernetzes, ist Bischofssitz und hat (1881) 2 147, als Gemeinde 16 739 E., ein Lyceum und einen Dom aus dem 10. Jahrh. (1488 umgebaut). S. M. wurde 1226 Sitz des Reichsvikars für Tuscien. Sann (San), Fluh in Unterftcicrmark, linker Nebenfluß dcr Save, entspringt am Grintouz in den Karawanken, bildet den 120 ni hohen Rinkafall, ver- schwindet in den Schuttablagerungen und kommt erst im untern Thal [* 9] wieder zum Vorschein.
Bei Cilli wendet er sich nach Süden, durchbricht das Ge- birge und mündet bei Steinbrück. Er ist 851 lang, wovon 55 km mit Flöhen befahren werden. Die Quelle [* 10] liegt 596 m höher als die Mündung; seine mittlere Geschwindigkeit beträgt 2,10 in in der Se- kunde. Besonders heilkräftig find die warmen Eann- bäder bei Cilli (s. d.). Sanna, Nebenfluß der Unna [* 11] (s. d.). Sannan-Infeln, s. Liu tiu. Sannazaro, Iacopo, ital. und lat. Dichter, geb. zu Neapel, [* 12] war Mitglied der Aka- demie des Pontano, in der er den Namen Actius Sinccrus annahm. Er gewann die Gunst des Herzogs von Calabrien, dem er auf den Kriegszügen nach Toscana (1479) und gegen die Türken in Otranto (1481) folgte, und fübrte damals auch selbst die Waffen. [* 13]
Dann schloß er sich besonders dem Prin- zen Friedrich an, der ihm, als er 1496 den Tbron be- stieg, seine Villa an dcr Mergellina schenkte. S. zeigte dem neapolit. Königshause eine treue Anhänglich- keit, folgte 1501 Friedrich in die Verbannung nach Frankreich und kehrte nach defsen Tode 1504 zurück. Er starb im Aug. 1530 in Neapel und wurde in der von ihm auf seinem Besitztum an der Mergellina gegründeten kleinen Kirche bestattet. (^. schrieb meh- rere kleine Festspiele zur Aufführung bei Hofe und verfaßte seine «Xrc^äi^», eine Hirtendichtung, ab- wechselnd in Prosa und in Versen, die sehr bewun- dert und oft nachgeahmt wurde, uns aber jetzt ge- ziert und künstlich erscheint. Sie erschien in Venedig 1502 ohne Erlaubnis des Verfassers, dann voll- ständig in 12 Prosen und 12 Eklogen in Neapel 1504 (neueste Ausg. mit Kommentar und Bio- graphie von Echerillo, Tur. 1888). Außer der «^rcHäia» schrieb er in ital. Sprache [* 14] «3on0tti 6 (^n2oni» (Rom [* 15] 1530 u. ö.). Die beste Ausgabe seiner ital. Werke erschien zu Padua [* 16] (1723). Weit berühmter ist S. durch seine lat. Gedichte geworden, die außer einem lungern Gedicht: «1)6 partu vii-^i- ni8» (Ausg. mit ital. Übersetzung von Casaregi, Flor. 1740; lateinisch und deutsch von Becher, [* 17] Lpz. 1826), in Elegien, Eklogen und Epigrammen bestehen.
Un- ter letztern ist das lobpreisende
Epigramm auf
Ve- nedig das bekannteste, das sechs Verse enthält
und von dem venet. Senat mit 600 Dukaten belohnt wurde. Sorgfältige
Wahl des
Ausdrucks sowie Feinheit der
Gedanken und
Poet.
Schwung weisen seinen Gedichten unter den lat.
Poesien dcr neuern Zeit einen ehrenvollen Platz an. Die beste
Ausgabe der lat.
Gedichte erschien
Padua 1731 u. d. T.
San Nicandro Garganico, Stadt im
Kreis
[* 18]
San Severo dcr ital. Provinz
Foggia in
Apulien, hat (1881) 8257 E. Im Nordwesten der 21 kin lange Strandsce
Lago di
Lesina, gegenüber den
Tremiti-
Inseln.
San Nicolas, Hauptort der
Insel Paros (s. d.).
San Nicoläs de los Arröyos, Stadt in der argentin. Provinz Vuenos-Aires,
Hafen
am rechten Ufer des
Parana unterhalb Rofario, ist Eisenbahn- knotenpunkt, Dampferstation, bat 14000 E.,
Zoll- bureau, Filiale der Nationalbank, bedeutende Fleisch- vcrpackungsgefchäfte Sannio, eine
[* 1]
Figur
der
Atellanen (s. d.), der Possenreißer. Sanok.
1) Bczirkshauptmannslhaft in Galizien, hat 1239,49 hkni und (1890) 95 306 (46 602 männl., 48 704 weibl.) ruthen. und poln. E. in 130 Gemein- den mit 288 Ortschaften und 111 Gutsgcbieten und umfaßt die Gerichtsbezirke Vukowsko, Rymanöw und S. - 2) Stadt und Sitz dcr BcMksbauptmannschast sowie eines Bezirksgerichts (423,99 hkm, 45097 poln. und ruthen. E.), am obern San und dcr Linie Neu- Sandec-Stryj der Österr. Etaatsbahnen, bat (1890) 5559 poln. E., in Garnison ein Bataillon des 45. Infanterieregiments «Prinz Friedrich August, Herzog zu Sachsen», [* 19] eine röm. und eine griech.- kath. Kirche, Franziskanerklostcr, alte Burg, ein poln. Staats-Öbergymnasium; Flößerei und Holz- handel. Gegenüber das Dorf Olchowce (1081 E.) ¶