Sankuru
(im Oberlauf Lubilasch genannt), Nebenfluß des Kassai (s. d.), entspringt im südöstl. Teil von Muata Jamvos Reich, ungefähr unter 10° südl. Br. und 24° östl. L. von Greenwich, bildet bis zum Wolffall (6° südl. Br.) die Grenze gegen Urua, wird von 5° 20' schiffbar und unterhalb Mona Katschitsch 200 m breit und 3 m tief, verändert unter 5° südl. Br. die bisherige Richtung in eine westliche und nordwestliche, nimmt von links den Lubi und später von rechts den Lubefu (Lomami) auf, erweitert sein Bett [* 2] zuweilen bis zu 3 km Breite, [* 3] durchströmt eine prachtvolle Gegend, in welcher die üppigsten Palmenwälder mit freien, oft endlos erscheinenden Grasflächen wechseln, und mündet durch ein Wirrsal von Inseln und Sandbänken.
Die Wichtigkeit der Entdeckung des S. für den Handel geht daraus hervor, daß er in Verbindung mit dem Kassai eine über 1000 km befahrbare Wasserstraße vom Stanley Pool bis Lusambo bildet, die in ein ungemein elfenbein- und kautschukreiches Ländergebiet führt. – Der S. wurde 1881 zum erstenmal von Pogge und Wißmann bei Mona Katschitsch berührt, während sein Quellgebiet Cameron schon 1874 durchschritten hatte. Dr. Wolf hat 1886 seinen Lauf bis 6° südl. Br. verfolgt.