Sankt
Michael (Kt. und Gem. Zug). 463 m. Pfarrkirche der Stadtgemeinde Zug, ausserhalb der Stadt an der Strasse auf den Zugerberg gelegen. Hierher waren bis 1497 auch die Bewohner der 2-3 Stunden entfernten Gemeinde Walchwil pfarrgenössig. Am 20. Mai 1457 brannte die Kirche ab; der aus 1469 datierende Neubau, der im Laufe der Zeit manche Aenderungen erfuhr, erwies sich längst als zu klein, sodass die Kirche 1898 abgebrochen und 1899-1902 neu aufgebaut wurde. Die beim Abbruch zum Vorschein gekommenen, höchst interessanten Freskogemälde hob man sorgfältig ab und befinden sich jetzt im Schweizerischen Landesmuseum zu Zürich. Die neue Kirche steht etwa 100 m unterhalb des alten Gotteshauses, wurde nach den Plänen und unter der Leitung von Architekt R. Moser in Karlsruhe erstellt, kostete 700000 Fr. und ist eine der schönsten kirchlichen Bauten der Mittelschweiz. Um ihr Zustandekommen hat sich der am 22. Dezember 1904 gestorbene Stadtpfarrer F. X. Dünger ein bleibendes Verdienst erworben. In der Nähe der neuen Kirche befinden sich rechts das Knabenpensionat mit dem Lehrerseminar und links das Frauenkloster Mariä Opferung mit Kirche und Mädchenschulhaus. Die Gründung des Klosters reicht ins 14. Jahrhundert zurück; das Klostergebäude datiert aus 1606, die Klosterkirche aus 1626, das Schulhaus aus 1862. Das Quartier St. Michael der Stadt Zug zählt zusammen 47 Häuser und 619 kathol. Ew.