[* 3]Moriz, 1) (rätorom. St. Mouretzan) Dorf im schweizer. Kanton Graubünden,
[* 4] im Oberengadin, auf einer Uferhöhe des St. MorizerSees gelegen, 1856 m ü. M., mit (1880) 402 Einw.,
ein Thalort höher als Rigikulm. Die Bedeutung des
Ortes begründeten die trefflichen
Heilquellen; in neuerer
Zeit nahm er teil an dem erstaunlichen Aufschwung, den ganz Oberengadin als Touristenstation und Luftkurort genommen hat.
Zwei herrliche
Sauer- und
Stahlquellen sprudeln im Thalgrund hervor, übertreffen die
Schwalbacher und
PyrmonterQuellen an kohlen-
und schwefelsauren
Natronsalzen und verdanken ihren außerordentlichen Gasreichtum zum Teil der niedrigen
Temperatur von weniger als 6° C. Die alte
Quelle
[* 5] wird vorzugsweise zu
Bädern benutzt; die neue dient mehr zu Trinkkuren. Das
Wasser hat sich besonders hilfreich erwiesen bei
Verschleimungen,
Blennorrhöen,
Leiden
[* 6] der
Digestion und
Assimilation und andern
Krankheiten von atonischer
Schwäche. In der
Nähe liegt
Pontresina (s. d.).