Titel
Sankt
[* 2] Goarshausen.
1) Kreis [* 3] im preuß. Reg.-Bez. Wiesbaden, [* 4] bat 376,19 qkm und (1890) 38175 (19005 männl., 19170 weibl.) E., 6 Städte und 58 Landgemeinden. –
2) Kreisstadt im Kreis S. G., am rechten Rheinufer, gegenüber von Sankt Goar, in 76 m Höhe, auf der fruchtbaren Thalsohle des Rheinischen Schiefergebirges, welches mit steilen Felsabhängen den Stromlauf einengt, am Eingang zum schönen Schweizerthal, an der Linie Frankfurt [* 5] a. M.-Niederlahnstein der Preuß. Staatsbahnen, [* 6] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Wiesbaden), hat (1890) 1506 E., darunter 472 Katholiken und 32 Israeliten, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, [* 7] kath. Kirche, evang. Kirche, 1863 von Zais im roman. Stil erbaut; Sohlledergerberei, Holzwollefabrik, Kunstschlosserei, bedeutende Kunstmühle, Lachsfang, Weinbau. Über dem Orte die Ruine der 1343 vom Grafen Johann III. erbauten, 1470–1800 in hess. Besitz befindlichen Burg Neukatzenelnbogen (die Katz), 1806 von den Franzosen geschleift, später erneuert. Stromaufwärts die Felsen der Lorelei (s. d.).