Sankt
Antœnierjoch
oder
Gargellenjoch (Kt. Graubünden,
Bez. Ober
Landquart). 2375 m. Passübergang aus dem schweizerischen St. Antönierthal
ins österreichische Gargellenthal. Jenes ist ein Seitenthal des
Prätigaus und mündet, von N. kommend,
bei
Küblis, dieses ein Seitenthal des Montafun und mündet,
von S. kommend, bei St.
Gallenkirch. Der
Pass führt von St. Antönien
Castels über
Rüti in das von hier sö. ansteigende
Gafierthal und zwar auf dessen linker
Seite bis zur Hüttengruppe
Dörfli.
Hier wird bei 1651 m oder auch etwas vorher bei 1616 m der Gafierbach überschritten, worauf der Weg, steiler werdend, erst nö, dann ö. ansteigt, so dass man die Gempifluh immer rechts hat. Zuletzt erreicht man durch die Mulde zwischen Gempifluh und Schollberg die Passhöhe (in 3-3½ Stunden). Auf der O.-Seite geht es über schöne und mässig steile Alpweiden, später etwas steiler, aber ohne Schwierigkeiten hinab nach Gargellen (1½-2 Stunden). Der Pass hat jetzt fast nur noch touristisches Interesse.
Früher aber wurde er von den benachbarten Thalbewohnern mehr benutzt. Diese besuchten über ihn die gegenseitigen Märkte und trieben dann jeweilen auch Vieh über den Pass. Die Schweizerseite hat besonders auch für den Botaniker Interesse durch ihren Reichtum an mancherlei, zum Teil seltenen Alpenpflanzen. Ausser dem reichlich vorkommenden Edelweiss sei namentlich die in Graubünden sonst seltene, schöne amethystblaue Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum) erwähnt, die im Gafierthal und auf der Saaser Alp (s. vom Madrishorn) mehrfach vorkommt.