San
Gimignano (spr. dschiminjahno), Stadt in der ital. Provinz und im Kreis [* 2] Siena in Toscana, 360 m ü. d. M., 10 km westlich der Station Poggibonsi der Eisenbahnlinie Florenz-Empoli-Siena, hat Mauern, 13 Türme (ehemals 50), got. Paläste, überhaupt ganz das Gepräge des Mittelalters, (1881) 3188, als Gemeinde 8524 E., ein Gymnasium, ein altes Kastell und trefflichen Weinbau (Vernaccia). Am Domplatz der Palazzo Publico (1288–1323) mit Gemälden und Fresken von Lippo Memmi und von Sodoma; der Dom, La Collegiata (12. Jahrh.), 1466 durch Giuliano da Majano erweitert, hat Fresken (14. und 15. Jahrh.), darunter die 1832 restaurierten von Domenico Ghirlandajo (dessen beste Schöpfungen), ferner besteht der Palazzo del Podestà mit großer Loggia (jetzt Theater), [* 3] die Kirche San Agostino (begonnen 1280), berühmt durch die 17 Fresken (Leben des heil. Augustin) von Benozzo Gozzoli (1463–65), die Stadtbibliothek (9000 Bände und 200 Handschriften), der Palazzo Pratellesi; die Johanniterkirche San Giovanni Evangelista (12. Jahrh.) u. a. – S. G. war im 13. Und 14. Jahrh. eine freie und blühende Stadt, kam aber 1453 an Florenz. [* 4]