Giacomo(Passodi) (Kt. Tessin,
Bez. Leventina).
2308 m (auf der italienischen Karte 2318 m). Passübergang auf
der Landesgrenze gegen Italien, zwischen dem
Helgenhorn (2835 m) und dem
Markhorn (2945 m); verbindet das italienische Formazzathal
mit dem Bedrettothal. Aufstieg von
den Tosafällen her in 2½ Stunden und Abstieg nach
All' Acqua im Bedrettothal in 2 Stunden.
Auf der Passhöhe eine kleine Schutzhütte und wenig davon entfernt eine
SanGiacomokapelle, zu der die
Bewohner des Bedrettothales jeden 25. Juli wallfahrten. 1410 fand auf diesem rauhen Passplateau um den Besitz der
AlpeFormazzora
ein Kampf statt zwischen den von den
Eidgenossen unterstützten Leuten der
Leventina und denen des Formazzathales.
Peter Rysig von Schwyz
überschritt 1425 an der
Spitze einer Schar von 500 jungen Männern aus Schwyz,
Uri,
Unterwalden, Luzern,
Entlebuch
und
Ruswil den
Gotthard und den
SanGiacomopass und bemächtigte sich der Stadt Domo d'Ossola. Als er dann hier von Filippo
Visconti aus
Mailand belagert wurde, eilten ihm über die
Grimsel und den Albrunpass 15000
Eidgenossen zu Hilfe. Im
Bedrettothal stehen jurassische Glanzschiefer an, der
Pass selbst folgt eine Strecke weit dem Kontakt zwischen diesen Schiefern
und dolomitischen Triasgesteinen, am Hang gegen das Formazzathal zeigen sich zunächst wieder metamorphe Schiefer von wahrscheinlich
ebenfalls jurassischem
Alter, und bei
Frutt im obersten Formazzathal erreicht man den Tessinergneis, der hier zuerst die
felsige
Schwelle bildet, über die der prachtvolle
Frutt- oder Frodafall hinunterschiesst.