Samland
,
eine der alten Landschaften Ostpreußens, zwischen dem Pregel, [* 2] Frischen Haff, der Ostsee, dem Kurischen Haff und der Deime, umfaßt den jetzigen Kreis [* 3] Fischhausen, einen Teil des Kreises Labiau und den nördlichen Teil des Landkreises Königsberg, [* 4] mit den Orten Pillau, Fischhausen, Königsberg, Tapiau und Labiau. Das S. ist in seinem östlichen Teil mehr eben, im westlichen hügelig, woselbst der 110 m hohe Galtgarben und im NW. die 34 m hohe Landspitze Brüsterort mit einem Leuchtturm. Die westliche Küste, zwischen Pillau und Brüsterort, heißt die Bernsteinküste. Durch Eindringen der Meeresflut sind die Küsten seit Jahrhunderten sehr verändert worden. - Das Bistum S. wurde 1249 gegründet und dem Erzbistum Riga [* 5] unterstellt. Es erstreckte sich im N. bis jenseit des Niemens, im O. umfaßte es auch das Quellgebiet des Pregels.
Der Bischof residierte in Fischhausen und Königsberg. Georg v. Polentz, der schon 1523 evangelisch geworden war, trat 1525 das bischöfliche Gebiet, das aus zwei getrennten Teilen (an der Ostsee und im N. von Insterburg) [* 6] bestand, an den Herzog Albrecht I. von Preußen [* 7] ab. Doch bestand ein evangelisches Bistum in S. noch längere Zeit.
Vgl. Gebauer, Wegweiser durch S. (7. Aufl., Königsb. 1886);
Reusch,
Sagen des preußischen Samlandes
(2. Aufl., das. 1863).