Samische
Gefäße, s. Arretinische Gefäße. ^[= (irrtümlich samische Gefäße oder Terra-sigillata-Gefäße genannt), nennt man altröm. Töpferwar ...]
Samische Gefäße
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Samische
Gefäße, s. Arretinische Gefäße. ^[= (irrtümlich samische Gefäße oder Terra-sigillata-Gefäße genannt), nennt man altröm. Töpferwar ...]
Gefäße, eine aus feinem roten Thon verfertigte Töpferware des Altertums, welche in Deutschland [* 4] unter dem Namen Terra sigillata (s. auch Bolus), in England und Frankreich als »samische Gefäße« bekannt ist. Ursprünglich sollen sie (nach Plinius) auf der Insel Samos verfertigt worden sein; ihr Hauptfabrikationsort war jedoch seit dem 2. Jahrh. v. Chr. das etrurische Arretium (jetzt Arezzo), von wo sich die Fabrikation über ganz Etrurien bis nach Rom und [* 5] schließlich über die ganze römische Welt verbreitete.
Überall, wo sich Römer
[* 6] angesiedelt haben, findet man arretinische Gefäße
, die zum Teil auch an Ort und Stelle gefertigt wurden. Sie sind
mit einer feinen, festen und durchsichtigen, aus Borax
[* 7] verfertigten Glasur überzogen und schließen sich zum Teil an griechische
Formen an. Ihre Farbe schwankt zwischen dem hellsten und tiefsten Rot. Die Glasur wurde durch Eintauchen oder
mit dem Pinsel aufgetragen und zwar so dünn, daß die Form des Gefäßes keinerlei Änderung erlitt. Der Thon erhielt die Farbe
entweder durch Zusatz von rotem Ocker, oder der eisenhaltige Thon wurde durch das Brennen rot.
Die Reliefverzierungen an den Rändern und auf den Bäuchen (Guirlanden, Arabesken und Figuren) wurden meist
aufgesetzt. arretinische Gefäße
wurden meist als Tischgeschirre, seltener als Opfergeräte verwendet. Sie sind
zum größten Teil auf der Grund- oder auf der untern Seite mit dem durch Stempel eingedrückten Namen des Töpfers oder des
Modelleurs bezeichnet.
Vgl. J. ^[Joseph] v. Hefner, Die römische Töpferei in Westerndorf (Münch. 1862);
Fabroni, Storia degli antichi vasi fittili Aretini (Arezzo 1840);
Keller, Die rote römische Töpferware mit besonderer Rücksicht auf ihre Glasur (Heidelb. 1876).