Samenkultu
r-Stationen
,
Anstalten, welche Saatgut mit allen zu Gebote stehenden Mitteln, welche die Wissenschaft, Technik und Erfahrung an die Hand [* 2] geben, zu züchten, zu veredeln und auf dem Markt neuerscheinende Kulturgewächse auf ihren Gebrauchswert theoretisch, d. h. auf Reinheit, Keimkraft und Echtheit, zu prüfen (s. Samenkontroll-Stationen) und praktisch die Anbauwürdigkeit durch Probekulturen und Vergleiche mit andern unter denselben Verhältnissen produzierten Varietäten festzustellen suchen.
Vilmorin in Paris [* 3] ist als eins der ältesten Geschäfte dieser Art zu nennen. In Österreich [* 4] rief Graf Attems in St. Peter bei Graz [* 5] die erste Samenkultur-Station auf eigne Kosten zur kräftigen Förderung der Samenprüfung und Samenzucht ins Leben. S. von Bedeutung sind ferner Zborow in Böhmen [* 6] (Weizen und Roggen), Martinwaldau in Schlesien [* 7] (Weizen, Roggen, Hafer, [* 8] Gerste), [* 9] Emersleben und Schlanstedt in der Provinz Sachsen [* 10] (Getreide), [* 11] Osteräng in Schweden [* 12] (Hafer und Roggen), Nassengrund, Zwickau, [* 13] Groß-Massow (Kartoffeln) u. a.