Samaden
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romanisch Samedan (Kt. Graubünden, Bez. Maloja, Kreis Ober Engadin).
1728 m. Gem. und Pfarrdorf;
am linken Ufer des Inn, am O.-Fuss des Piz Padella und im breitesten Abschnitt des Ober Engadin.
Station der Albulabahn.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen nach Pontresina-Bernina-Puschlav-Tirano und nach Schuls-Tirol. 120 Häuser, 967 Ew. (wovon 669 Reformierte und 293 Katholiken).
433 Ew. sprechen romanisch, 307 deutsch und 196 italienisch.
Alpwirtschaft. Bedeutender Fremdenkurort.
Bankgeschäfte. Das Dorf ist inmitten üppiger Wiesen reizend gelegen und hat mit seinen schönen alten und neuen Steinhäusern beinahe den Charakter einer Stadt.
Neues Schulhaus. Die Pfarrkirche St. Peter ist im spätgotischen Stil gehalten und steht 10 Minuten vor dem Dorf.
Krankenhaus des Kreises Ober Engadin, das zum grossen Teil aus freiwilligen Liebesgaben unterhalten wird.
Kreishauptort. Heimat des Nationalrates R. Planta († 1889) und Geburtsort des Obersten Jürg Jenatsch (1596-1639).
1139 verkauften die Edeln von Gampertingen den Ort an den Bischof von Chur.
Das älteste Geschlecht sind die Planta, die in ihrem Wappen die Bärentatzen führen.
Moderne anglikanische Kirche, katholische Kapelle.
Buchdruckerei, die eine romanische Zeitung herausgibt. 1156 und 1177: Samada.