forlaufend
Tun-241
nels (Gesamtlänge 3504 m), 15 Brücken, [* 3] mehrern Viadukten und Schutzbauten gegen Lawinen.
Vgl. Ischl [* 4] und seine Umgebungen.
Unter Berück- sichtigung Gmundens und des ganzen S.s (9. Aufl., Gmund. 1891);
Seibert, Wegweiser an den Seen des S.s (4. Aufl., Wien [* 5] 1886);
Führer durch das S. von der Sektion Austria des Alpenvereins (ebd. 1880).
Salzkammergntbahn, die Strecke der unter Staatsverwaltung stehenden Kronprinz - Rudolf- Bahn von Stcinach nach Schärding mit Abzweigun- gen (178,9 km, 1875 genehmigt, 1877 eröffnet).
(S. Österreichisch-Ungarische Eisenbahnen, Tabellen.) Salzkammergut [* 6] - Lokalbahn, schmalspurige in Oberösterreich und Salzburg [* 7] bclcgcne Eisenbadn lSpurwcite 0,76 m) von Ischl über Strobl und St. Lorenz nach Salzburg (60 km, 1890 und 1893 er- öffnet) mit Zweigbahnen St. Lorenz-Mondsee (4 km, eröffnet) und der eröff- neten 5,7 km langen Zahnradbahn v on St. Wolfgang auf den Schafberg (Schafbergbahn).
Die S. ge- hört der Lokalbahn-Aktiengesellschaft in München. [* 8] Salzkonskription, s. Salzsteuer.
Salzkotten, Stadt im Kreis [* 9] Buren des preuft. Reg.-Vez. Minden, [* 10] an der links zur Lippe [* 11] gebenden Hedcr und der Linie .Holzminden-Soest der Preusi. Staatsbahnen, [* 12] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Padcrborn), bat (1890) 2168 E., darunter 75 Evan- gelische und 109 Israeliten, Post, Telegraph, [* 13] Sa- line; Metalltiegelgiefterei, Dampfschneidemühlcn, Salzkupfererz, s. Atacamit. ^Ziegelei. Salzlccken, s. Salzfüttcrung.
Salzliebenhalle, Saline bei Salzgitter (s.d.). Salzmann, Christian Gotthils, Stifter der Er- zicbungsanstalt zu Schnepfenthal, geb. I.Iuni 1744 zu Sömmerda, wo sein Vater Pastor war, studierte zu Jena [* 14] Theologie, wurde 1768 Pfarrer zu Robr- born im Erfurtischen und 1772 Diakonus, dann Pastor an der Andreaskirche zu Erfurt. [* 15]
Als Pädagog trat er zuerst mit seinem «Krcbsbüchlein, oder An- weisung zu einer zwar nicht vernünftigen, aber doch modischen Erziehung der Kinder» (Erf. 1780 u. ö.) hervor. 1781 wurde er Ncligionslehrerund Liturg am Philanthropinum in Dessau [* 16] und errichtete 1784 auf den: von ihm erkauften Landgute Schnepfcnthal (s. d.) im Gothaischen eine Erziehungsanstalt für Knaben aus den böhcrn Ständen.
Tüchtige Mitarbeiter, wie Andre, Vechstein, der Philolog Lenz, Glatz, [* 17] Guts- Muths, Weißenborn, Vlasche, die drei Brüder Aus- feld, standen ihm zur Seite. Da S.s Schwiegersöhne und Töchter, und später auch sein dritter Sohn Kavl sich an der Sorge für das körperliche und geistige Wohl der Zöglinge beteiligten, fo waltete in der ganzen Anstalt der Geist eines großen Familien- kreises. S. starb Seine Schriften zeichnen sich durch Klarheit der Gedanken, Faßlich- keit und Einfachheit aus.
Hervorzuheben sind: der Roman «Carl von Carlsberg oder über das mensch- liche Elend» (6 Bde., Lpz. 1783-88),
«Der Himmel [* 18] auf Erden» (Schnepfcnthal 1797),
«Der Bote aus Thüringen» (ebd. 1788 fg.),
von feinen Volks- und Iugendschriften (gesammelt, 12 Vdchn., Stuttg. 1845-46): «Sebastian Kluge», «Conrad Kiefer, oder Anweisung zu einer vernünftigen Erziehung der Kinder», «Joseph Schwarzmantel».
Eine Anzahl seiner pädagogischen Schriften wurde von Richter (Bd. 2 der «Pädagogischen Bibliothek», Verl. 1870 -75) und von Bosse und Meyer (Bd. 16 u. 17 der «Pädaa.ooNäMV AaMer», Wien 1886 - 88) u. a. mit Erläuterungen herausgegeben.
Brockhaus' KonversationZ-Lexikon. 14. Aufl. XIV. Nach S.s Tode übernahm dessen Sohn Karl S. die Anstalt, der er mit gleichem Streben und Eifer vorstand. 1848 übergab Karl S. (gest. die Anstalt seinem Neffen Wilhelm Aus- feld, der sie bis zu seinem Tode, im Sinne des Stifters leitete.
Seitdem ist desfen Sohn Wilb. Ausfeld, herzoglich sächs. Schulrat, Direktor der Anstalt. -
Vgl. Ausseld, Erinnerungen aus S.s Leben (Schnepfenthal 1813), die in der «Fest- schrift zur 100jährigen Jubelfeier der Erziehungs- anstalt Schncpfenthal» (Lpz. 1884) in erweiterter Ausgabe erschienen sind. ^(s. d.).
Salzmeer, biblischer Name des Toten Meers Salzpfannen, kleinere salzhaltige Wasseran- sammlungen in Landschaften mit überwiegender Verdunstung, also in Steppen- und Wüstengegen- den.
Der Name hat sich besonders für derartige Erscheinungen in Südafrika [* 19] eingebürgert, wo die abflußlosen Becken der Soasalzpfanne und des Etosa- sees im Ngamigebiet die bekanntesten Vertreter der S. sind; die ziemlich zahlreichen kleinern unter den- selben, besonders fcne in der Umgebung des Hygap unweit des Oranjeflufses, werden auch Vle^g ge- nannt. Morphologisch sind die S. nichts anderes als Salzseen (s. Seen). Salzpflanzen oder Halophyten, Pflanzen, die nur auf falzhaltigem Boden oder in salzhaltigem Wasser vorkommen.
Meist bilden sie die charakte- ristischen Bestandteile der Salinen-, Küsten- und Salzsteppenfloren.
Abgesehen von den Meeresalgcn sind als Wassersalzpflanzen befonders die fog.
See- gräser (s. d.) zu erwähnen;
zu den zahlreichen Land- pflanzen, die auf salzhaltigem
Boden vorkommen, gehören: das
Milchkraut
(f. (^ux), der Meerkohl (s. OaindL), der Meersenf (s. (üakile),
das Salzkraut Salzquellen, f.
Salz. l(s. 8al80ik) u. a. Salzsäure
,
Chlorwasserstoff
[* 20] oder
Chlor- wasserstoff s ä u r e l^ciäuin
inni'ikticum, ^.ciäuin Ii)'(Ii'0c1ii0i'icum), lllDI, entsteht durch direkte
Ver- einigung von 1 Volumen
Chlor und 1 Volumen
Wasserstoff unter lebhafter Explosion, sobald das Gasgemisch von einem Sonnenstrahl getroffen oder
entzündet wird. Im gewöhnlichen
Tageslicht geht die
Vereinigung langfam und daher ohne Explosion vor sich. Im kleinen bereitet
man
Chlorwasserstoff durch mäßiges Erwärmen von Kochsalz mit konzen- trierter Schwefelsäure:
[* 21] Ma011l2 304^2H01 X^s^.
Das entweichende Gas wird durch eine Waschflafche mit konzentrierter Schwefelsäure ge- leitet. Es ist farblos, hat das fpec.
Gewicht 1,25, be- sitzt einen steckenden Geruch, raucht an der Luft und rötet feuchtes Lackmuspapier.
Mit Ammoniak bildet es weifte Nebel von Salmiak.
Durch starken Druck und Tempcraturcrniedrigung läftr es sich zu einer Flüssigkeit verdichten.
Von Wasser wird es unter bedeutender Erwärmung energisch absorbiert, und diese Lösung führt den Namen S. Die S. bildet im konzentricrtesten Zustande eine rauchende, stechend riechende, farblose Flüssigkeit vom spec.
Gewicht 1,2 und sehr ätzenden Eigenschaften. 100 Teile dieser Säure enthalten 38,5 Teile Chlorwasserstoffgas.
Beim Erhitzen derselben entweicht viel Chlorwasser- stosfgas und wenig Wasser unter beständigem Stei- gen des Siedepunktes, bis eine Säure vom spec. Gewicht 1,102 entstanden ist, die bei 110° unverän- dert destilliert.
Sie enthält 20,24 Proz. Chlorwasser- stoffgas.
Diese bei 110° siedende Säure erhält matt auch beim Destillieren einer verdünnten S.;
hier entweicht zuerst Wasser, bis die obige Konzentration 16 ¶