Salzmann,
Christian Gotthilf, philanthropisch-pädagog. Schriftsteller, geb. zu Sömmerda in Thüringen, studierte zu Jena Theologie und ward 1768 Pfarrer zu Rohrborn im Erfurtischen, 1772 Diakonus und bald darauf Pastor an der Andreaskirche zu Erfurt. Angeregt durch die Schriften Rousseaus und Basedows und durch aufmerksame Beobachtung seiner eignen Kinder belehrt, trat er als pädagogischer Schriftsteller auf und folgte 1781 einem Ruf als Religionslehrer und Liturg an das Philanthropin nach Dessau, wo er seinen trefflichen pädagogischen Roman »Karl von Karlsberg, oder über das menschliche Elend« (Leipz. 1780-86, 6 Bde.) vollendete. 1784 gründete er auf dem von ihm erkauften Landgut Schnepfenthal (s. d.) im Gothaischen eine Erziehungsanstalt, die bald zu großer Blüte gelangte und noch heute besteht. Er starb Sammlungen seiner durch Klarheit der Gedanken und Einfachheit ausgezeichneten Erziehungs- und Jugendschriften erschienen Stuttgart 1845-46, 12 Bde., und (hrsg. von Bosse und Mayer) Wien 1885 ff.; einzelnes in der »Pädagogischen Bibliothek« (Leipz. 1871 ff.).
Vgl. Ausfeld, Erinnerungen aus Salzmanns Leben (Schnepfenthal 1813; neue Ausg., Leipz. 1884);
Kreyenberg, G. S. u. der Philanthropinismus (Frankf. 1884).