Salzlecke
(Sulze, Beize), Vorrichtung, die dazu dient, dem Vieh oder dem Wilde das ihnen nötige Salz [* 2] zu geben. Schafen streut man das Salz in der Regel in Steintröge oder flache Holztröge. Dem größern, in Stallungen gehaltenen Vieh gibt man meistens das Salz in Form der Salzlecksteine, wie solche von den Salinen (ohne Steuer) bezogen werden, so wie auch das sogen. Viehsalz, d. h. Salz, welches durch irgend eine Vermischung (Ocker, Wermut u. dgl.) für den Gebrauch des Menschen unbrauchbar gemacht wurde.
Die Lecksteine formt man in Kugeln aus geringern Sorten Steinsalz mit Lehm, wie man auch dem Wilde das Salz in der Art auf die Lecken bringt, daß man es, mit Lehm vermengt, in hölzerne, aus Stämmen mit der Rinde gefertigte Rahmen von etwa 1 m Seitenlänge stampft und diese auf den Boden stellt. Damit das Wild die S. besser annimmt, errichtet man auf derselben einen stärker mit Salz vermischten Kegel. Hängt man die Lecksteine am Stand auf, so kann das Vieh nach Belieben Salz zu sich nehmen; doch zieht alles Salz aus der Luft Feuchtigkeit an, und es ist daher entschieden vorteilhafter, reines Salz in geeigneten Gaben zu verwenden.