Salviāti,
Antonio, verdient um die Glas- und Mosaikfabrikation Venedigs, geb. 1816 zu Vicenza, studierte zu Padua und Wien die Rechte und wurde dann Advokat. In der Absicht, die auch in Venedig früher viel geübte Kunst des Glasmosaik zu neuem Leben zu erwecken, gründete er 1860 auf der Insel Murano bei Venedig eine Fabrik. Auf der Weltausstellung zu London 1862 erregten seine Erzeugnisse Aufsehen. Nun erweiterte S. die Gebiete seiner Thätigkeit nach verschiedenen Richtungen, indem er insbesondere die venet.
Glasgefäße des 16. und 17. Jahrh. nachahmte und damit die ausgezeichnete ehemalige venet. Glaskunstindustrie (s. Tafel: Glaskunstindustrie Ⅰ, [* 1] Fig. 5‒11) wieder belebte. Alsdann versuchte er auch die antike kunstvolle Technik des Hohlglases wieder zu erfinden. Die bedeutendsten seiner Mosaikarbeiten in Deutschland sind: der Fries an der Façade der Villa Pringsheim zu Berlin, das Mosaikrundbild am Schaft der Siegessäule daselbst, die Erneuerung des kolossalen Marienbildes am Schlosse Marienburg in Westpreußen, die Ausschmückung der Kuppel des Münsters zu Aachen. In England befinden sich Mosaiken von S. unter anderm im Schlosse zu Windsor (s. Tafel: Mosaik, [* 1] Fig. 5), in der Kuppel der St. Paulskathedrale zu London. Um die Mittel zur Vergrößerung seiner Fabrik zu erlangen, verband E. 1867 sich mit einer engl. Aktiengesellschaft, deren Direktor er war. Seit 1877 hatte er sich von derselben wieder getrennt und sich zur Herstellung von Mosaiken mit Elster in Berlin verbunden. Er starb in Venedig.