Salvia
L. (Salbei), Gattung aus der Familie der Labiaten, Kräuter, Halbsträucher und Sträucher mit ganzrandigen, gezahnten oder gekerbten bis fiedrig eingeschnittenen Blättern, meist achselständigen, sitzenden oder gestielten, sehr kleinen bis großen Blüten in zu Ähren, Trauben oder Rispen gruppierten Scheinquirlen. Etwa 450 Arten in allen gemäßigten und warmen Klimaten. S. officinalis L. (Gartensalbei), ein bis 1 m hoher Halbstrauch oder Strauch, in Südeuropa auf sonnigen Bergen, in Mittel- und Nordeuropa häufig in Gärten gezogen, mit gestielten, länglichen, am Rand gekerbten, netzig-narbigen, etwas behaarten, grauweißen Blättern und blauen, auch roten und weißen Blüten, enthält in den offizinellen, angenehm riechenden, bittersüßlich, adstringierend, schleimig schmeckenden Blättern grünliches bis gelbes ätherisches Öl.
Man benutzt die Blätter hauptsächlich als Gurgelwasser, auch als Küchengewürz. S. sclarea L. (Muskatellersalbei, großes Scharlachkraut) ist ein zweijähriges Gewächs in Südeuropa und im Orient, wird bei uns häufig in Gärten gezogen und ist in Westdeutschland hier und da verwildert. Der Stengel ist zottig, schmierig; die Blätter sind herzförmig-länglich, gekerbt, runzelig, zottig, die Blüten bläulichweiß. Die ganze Pflanze riecht stark, fast betäubend.
Kraut und Blätter sollen dem Bier wie dem Wein zugesetzt werden, letzterm, um ihm einen Muskatellergeschmack zu geben. Mit Zucker und Hefe der Gärung unterworfen, geben sie den Clary wine. S. pomifera L., ein Strauch in Griechenland und Syrien mit eirunden, gekerbten, graufilzigen, am Rand welligen Blättern und auf der Unterlippe weiß gefleckten Blüten, erzeugt an den jungen Trieben infolge des Stichs einer Gallwespe runde, fleischige, graue Auswüchse von 5 cm Durchmesser, welche angenehm gewürzhaft schmecken.
Auch geben die Stengel mit Blättern und Blüten einen in Griechenland beliebten Thee. Viele andre Arten, wie S. chamaedryoides Cav., mit himmelblauen Blüten mit großer Unterlippe und weißem Schlund;
S. coccinea L., mit scharlachroten Blüten in sechsblumigen Quirlen;
S. cyaniflora Otto et Dietr., mit dunkel kornblumenblauen, quirlständigen Blüten in fast fußlangen Ähren;
S. fulgens Cav., mit karmin scharlachroten, 5 cm langen Blüten in vier- bis sechsblumigen Quirlen;
S. patens Cav., mit großen, dunkelblauen Blüten u. a., meist Sträucher und Halbsträucher aus Mexiko, werden bei uns als Zierpflanzen kultiviert.