(Lej) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2610 m. Winziger See; 800 m sö. vom Piz Saluver in einer mit Schutt bedeckten
Mulde und wohl auch infolge Aufdämmung durch Schutt entstanden. Ihm entspringt eine der zahlreichen Quelladern des das Val Saluver
durchfliessenden Schlatteinbaches. 200 m ssw. liegt ein ähnliches, aber abflussloses Seebecken. Beide sind
nur je etwa 50 m lang.
(Piz) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
3146 m. Gipfel im Stock des Piz Ot (Gruppe des Piz d'Err), zwischen den Hochthälchen Val Suvretta-Val
Beyer im W. und N. und dem bei Celerina sich öffnenden Val Saluver im SO.; 1,9 km sw. vom Piz Ot und 1,6
km wsw. vom Piz da Trais Fluors. Am N.-Hang liegt gegen das Val Bever zu der prächtige Vadret da Palüd Marscha, der grösste
Gletscher in der Gruppe des Piz Ot. Der Piz Saluver besteht zum grössten Teil aus grünem Granit, wie er in der Kette der
Crastamora (Albulatunnel) auftritt; am SO.-Fuss aber reichen Kalke und Schiefer der Trias und des Lias
in einem ansehnlich breiten Band vom Piz Padella durch Val Saluver bis in das Grenzgebiet des Piz Suvretta, Piz Julier und Piz Nair
hinüber (Mulde, zum Teil gequetscht und überschoben).
Die Liasgesteine der Umgebung liefern Abdrücke von Fucoiden, seltener Belemnitenreste. Der Piz Saluver
kann von Celerina aus durch Val Saluver am besten von der O.-Seite her bestiegen werden, erhält aber weit weniger Besuch als
die Nachbargipfel Piz Padella, Piz Ot, Piz da Trais Fluors und Piz Nair. Geologisch und floristisch bietet der Berg hohes Interesse,
ebenso durch sein malerisch-wildes landschaftliches Bild, das man sowohl von Val Beyer als von Val Saluver
aus bewundern kann.
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2770-1724 m. Linksseitiges Nebenthal zum Ober Engadin, in das es bei Celerina einmündet. Senkt
sich auf eine Länge von etwa 5 km zuerst gegen O. und dann gegen SO. Den Gebirgsrahmen bilden der Piz Padella,
Piz da Trais Fluors und Piz Saluver im N., die S.-Ausläufer dieses letztern und der Sasso Corviglia im W., sowie der Piz Nair,
Sasso Ranzöl und Sasso da Muottas im S., von welch' beiden letztern Felsköpfen in vorhistorischer Zeit grosse Bergstürze und
andere Bodenbewegungen gegen St. Moritz hinab stattgefunden haben. Val Saluver wird vom Schlatteinbach durchflossen, dessen
Quelladern sich in den Mulden und Kesseln zwischen Piz da Trais Fluors, Piz Saluver,
Sasso Corviglia und Piz Nair sammeln. Eine
dieser Adern kommt aus dem Lej Saluver, und eine andere, längere, durchfliesst den grösseren Lej Alv.
Nebenthälchen sind (im N.) Val Selin und Val da Zuondra, welch' letzteres, das unterhalb der Alp Saluver einmündet, gegen
die starke und rasch fortschreitende Erosion mit zahlreichen Thalsperren verbaut worden ist. In seinem mittleren Abschnitt
hat der Bergbach ein geringes Gefälle, während das Thälchen unterhalb der Alphütten Saluver (2062
m), wo es stark nach SO. umbiegt, eine enge Schlucht bildet und bis zum eigentlichen Thalausgang oberhalb Celerina ein Gefälle
von etwa 25% aufweist.
Die Alp Saluver gehört der Gemeinde Celerina und hat ihre schönsten und flachsten Böden weiter oben in Margun (2279 m);
die zweite Kuhalp der Gemeinde, Laret (2101 m), liegt weiter s. am O.-Hang des Sasso da Muottas, der einen
prachtvollen Ueberblick über das Ober Engadin und Pontresinathal bis über den Berninapass hinaus darbietet. Im Thalvordergrund
findet sich ein etwa 500 m breiter Streifen Wald. Zu den genannten Alpen führen von Celerina und von St. Moritz her
schöne Wege.
Eine Wanderung im Saluverthälchen ist landschaftlich, geologisch und botanisch interessant. Reicher Wechsel der Gesteinsarten,
unter denen krystalline Schiefer, Granit, Verrucano, Kalke und Dolomite der Trias, Gips, Liaskalke und -schiefer, letztere
mit Fucoiden, die wichtigsten sind. Die Lagerung der Schichten ist äusserst kompliziert und zeigt viele Anomalien, zu
denen auch die grossen Absenkungen und Niederbrüche von triadischem Dolomit an der O.-Seite des Sasso Ranzöl und Sasso da
Muottas zu rechnen sind.