(Piz) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
3146 m. Gipfel im
Stock des
Piz Ot (Gruppe des
Piz d'Err), zwischen den Hochthälchen
Val
Suvretta-Val
Beyer im W. und N. und dem bei
Celerina sich öffnenden
Val Saluver im SO.; 1,9 km sw. vom
Piz Ot und 1,6
km wsw. vom
Piz da
Trais Fluors. Am
N.-Hang liegt gegen das
Val Bever zu der prächtige
Vadret da Palüd Marscha, der grösste
Gletscher in der Gruppe des
Piz Ot. Der Piz Saluver
besteht zum grössten Teil aus grünem Granit, wie er in der Kette der
Crastamora (Albulatunnel) auftritt; am SO.-Fuss aber reichen Kalke und Schiefer der Trias und des Lias
in einem ansehnlich breiten Band vom
Piz Padella durch
Val Saluver bis in das Grenzgebiet des
Piz Suvretta,
Piz Julier und
Piz Nair
hinüber (Mulde, zum Teil gequetscht und überschoben).
Die Liasgesteine der Umgebung liefern Abdrücke von Fucoiden, seltener Belemnitenreste. Der Piz Saluver
kann von
Celerina aus durch
Val Saluver am besten von der
O.-Seite her bestiegen werden, erhält aber weit weniger Besuch als
die Nachbargipfel
Piz Padella,
Piz Ot,
Piz da
Trais Fluors und
Piz Nair. Geologisch und floristisch bietet der Berg hohes Interesse,
ebenso durch sein malerisch-wildes landschaftliches
Bild, das man sowohl von
Val
Beyer als von
Val Saluver
aus bewundern kann.
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2770-1724 m. Linksseitiges Nebenthal zum
Ober Engadin, in das es bei
Celerina einmündet. Senkt
sich auf eine Länge von etwa 5 km zuerst gegen O. und dann gegen SO. Den Gebirgsrahmen bilden der
Piz Padella,
Piz da
Trais Fluors und
Piz Saluver im N., die S.-Ausläufer dieses letztern und der
Sasso
Corviglia im W., sowie der
Piz Nair,
Sasso Ranzöl und
Sasso da
Muottas im S., von welch' beiden letztern Felsköpfen in vorhistorischer Zeit grosse
Bergstürze und
andere Bodenbewegungen gegen
St. Moritz hinab stattgefunden haben. Val Saluver
wird vom
Schlatteinbach durchflossen, dessen
Quelladern sich in den Mulden und
Kesseln zwischen
Piz da
Trais Fluors,
Piz Saluver,
Sasso
Corviglia und
Piz Nair sammeln. Eine
dieser Adern kommt aus dem
Lej Saluver, und eine andere, längere, durchfliesst den grösseren Lej
Alv.
Nebenthälchen sind (im N.)
Val Selin und
Val da Zuondra, welch' letzteres, das unterhalb der Alp Saluver
einmündet, gegen
die starke und rasch fortschreitende Erosion mit zahlreichen Thalsperren verbaut worden ist. In seinem mittleren Abschnitt
hat der Bergbach ein geringes Gefälle, während das Thälchen unterhalb der Alphütten Saluver
(2062
m), wo es stark nach SO. umbiegt, eine enge
Schlucht bildet und bis zum eigentlichen Thalausgang oberhalb
Celerina ein Gefälle
von etwa 25% aufweist.
Die Alp Saluver
gehört der Gemeinde
Celerina und hat ihre schönsten und flachsten
Böden weiter oben in Margun (2279 m);
die zweite Kuhalp der Gemeinde,
Laret (2101 m), liegt weiter s. am
O.-Hang des
Sasso da
Muottas, der einen
prachtvollen Ueberblick über das
Ober Engadin und Pontresinathal bis über den
Berninapass hinaus darbietet. Im Thalvordergrund
findet sich ein etwa 500 m breiter Streifen
Wald. Zu den genannten
Alpen führen von
Celerina und von
St. Moritz her
schöne
Wege.
Eine Wanderung im Saluverthälchen ist landschaftlich, geologisch und botanisch interessant. Reicher
Wechsel der Gesteinsarten,
unter denen krystalline Schiefer, Granit, Verrucano, Kalke und Dolomite der Trias, Gips, Liaskalke und -schiefer, letztere
mit Fucoiden, die wichtigsten sind. Die Lagerung der Schichten ist äusserst kompliziert und zeigt viele Anomalien, zu
denen auch die grossen Absenkungen und Niederbrüche von triadischem Dolomit an der
O.-Seite des
Sasso Ranzöl und
Sasso da
Muottas zu rechnen sind.