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Saltillo (spr. -tilljo) oder Leona Vicario, Hauptstadt des merik.
Staates Coahuila, nahe der Grenze von Nuevo-Leon, 1585 iu ü.
d. M. in wenig fruchtbarer Gegend, an der Bahn von Monterey nach San Luis-Potosi, ist gut gebaut, hat (18M) 95801 E., eine Pfarr- und vier andere große Kirchen, auf dem Hauptplatze ein großes Reservoir, böbere Schule;
Baumwollindustrie, besonders merik.
Män- tel (Serapes).
In ibrer Umgebung wird noch die Agave zur Pulquebercitung angebaut. Etwa 11 Km südlich davon das Schlachtfeld von Buena- V i st a, wo General Taylor 22. und 2^. Febr. 181? die Mexikaner unter Santa-Anna schlug. 32.1tinida.NHUV (frz., spr. sialtängbängk, aus dem Italienischen), Gaukler, Seiltänzer, Hanswurst. Salt-Lake (spr. ßahlt lehk) oder Great-Salt- Lake, der Große Salzsee, der größte See im nordamerik.
Staate Utah, westlich des Wahsatch- gebirges, liegt 1283 m ü. d. Ät., ist 114 km lang und bis 56 km breit.
Die nörol. Hälfte wird dnrch eine Landzunge in zwei Vnchten geteilt. Er ist durch- schuittlich 4, auf weite Strecken nicht ganz 1, höchstens aber 12 in tief.
Auch ist er fast überall von flachen Ufern umgeben, die besonders im Frühjahr weithin überschwemmt werden.
Der See umschließt sechs grö- ßere Inseln, hat keinen Abflnß, durchsichtiges, aber außerordentlich salziges Wasser, das 22 Proz. Koch- salz nebst einigen andern Salzen enthält und eine der stärksten Salzsolen bildet, die es giebt, trotzdem er bedeutende Zuflüsse süßen Wassers aufnimmt, wie von Nordosten ber den Vear-River.
Das Was- ser beherbergt keine Fische, [* 3] sondern nur einige Arten Insekten [* 4] und Krusteutiere, obwohl Scharen von Wasservögeln die Ufer besuchen. Frisches Fleisch, 12 Stunden in das Seewasser gelegt, ist ziemlich gut gepökelt.
Durch einen 56 km langen Fluß, den Jordan, mit starkem Gefalle, empfängt er das süße Wasser des Utahsees oder Timpanagos- sees, der 30 in höher in ein anbaufähiges Becken eingesenkt ist, 121 km Umfang hat und durch fisch- reiche Gebirgswasser gespeist wird.
Zur Quarternür- zeit dehnte sich in dem großen Bassin ein bedeutender (etwa 51000 c^kin) Binnensee (Lake Vonnevillc) aus, der, wie an den alten Strandlinien deutlich zu erkennen, wechselnde Niveauverhältnisse hatte, zwei- mal ein Marimum erreichte, und dessen kleiner Über- rest der S. ist, während der frühere Boden die jetzige «Ebene des Großen Salzsees» u. s. w. bildet. -
Vgl. Gilbert, lliswl-/ ol 1^1(6 Donnovilio. Ivx^cn-t ol tlio U. 8. (^oioMüi 8urv6x (Washingt. 1882).
Salt-Lake-City (spr. ßahlt lehk ßitti), Mor- mon-City, Hauptstadt des nordamerik.
Staates Utah, liegt am Iordanfluß, welcher den Great-Salt- Lake mit dem Utahsee verbindet, am Fuße des Wahsatchgcbirges, in 1290 m Höhe, an der Union- Pacifie- und der Denver-Nio Grande-Bahn, 1817 von1433NormonenunterVrighamMoung(s.^)oung) angelegt, zählte 1880: 20768 und 1890:' 4481,3 E. Die Stadt ist schön gelegen, hat von Obst- und an- dern Bäumen umgebene Häuser und breite Straßen mit elektrischen Straßenbahnen und Kanälen, ein eigenartiges ovales «tadei-naclo» der Mormonen mit domartiger Niesenkuppel und 8000 Sitzplätzen, einen nenen Tempel, [* 5] ein sechstürmiges Gebäude aus weißem Granit, Assembly Hall, [* 6] den Winterver-' sammlungsplatz der Mormonen, welche außerdem über 20 Bethäuser besitzen.
Nichtmormonische Kir- chen existieren über 10. Überhaupt spielen die sog. «^Lntiloä» eine immer größere Rolle.
Nennenswert sind ferner die Deseret-Universität, Opernhaus und Theater, [* 7] ein mormonisches, kath. und episkopales Hospital und die heißen Quellen.
Die Industrie um- faßt Wollmüblen, Brauerei, Glaswerke, Salzraffi- ncrie, Großschlächterei u. s. w. Der Großhandel ist der Frachten wegen nicht sebr bedeuteud' doch ist S. der Schwerpunkt [* 8] der Ackerbau- und Bergbauinter- essen des Staates.
Die den Mormonen gehörige reiche ^ion'8 Oiopei'lUivL Nkrclmtile Institution treibt sowohl ausgedehnten Handel wie auch Klei- der- und Schuhfa-brikation.
In der Nähe Fort Dou- glas, ein Militärposten.
Saltley (spr. ßahltle), Vorort von Birmingham, [* 9] hat (1891) 9313 E. 3a.1to (ital.), Sprung;
8. niortÄs, eigentlich ein lebensgefährlicher Sprung, wie ihn Äquilibristen auszuführen pflegen', dann überhaupt ein mit gro- ßer Gefahr verbundenes Wagnis. Salto, auch Salto oriental, Stadt in Uru- guay, Hauptort des Departamento S. (12602 ci^iu, 34161 E.), am Uruguay, [* 10] gegenüber dem argentin. Concordia, durch Eifenbahn mit Santa Rosa ver- bunden, wichtiger Handelsplatz, Dampferstation, Hauptausfuhrort für Achate und andere Halbedel- steine, zählt (1891) 12000 E. Saltströmmen, Meeresströmung, s. Malström. Saltyköw (spr. ßa-), Michail Iewgrafowitsch, Pseudonym Schtschedrin, rusf.
Satiriker, geb. 27. (15.) Jan. 1826 im Gouvernement Twer, wurde im Lyceum in Zarskoje-Sclo erzogen und trat in den Staatsdienst.
Zwei satir. Novellen zogen ihm 1848 eine achtjährige Verbannung nach Wjatka zu. 1855-57 erschieuen seine «Gouvernementsskizzen» in zwei Teilen und erregten großes Aufsehen. 1863 nahm er seinen Abschied und widmete sich ganz der Schriftstellerei. S. starb 12. Mai in Petersburg. [* 11] Den «Gouvernementsskizzen» folg- ten die «Satiren in Prosa», «Unschuldige Geschich- ten» (1863),
«Zeichen der Zeit», «Briefe aus der Provinz» (1869),
«Tagebuch eines Kleinstädters in Petersburg», «Die Herren Taschkcntcr», «Die Pom- padours und Pompadourinnen», «Geschichte einer Stadt», «Ein volles Jahr», «Gutgesinnte Reden», «In der Sphäre der Mäßigung und Accurateste», «Das Asyl Monrepos», «Jenseit der Grenze», «Briefe an meine Tante», «Eine moderne Idylle», «Erzählungen aus Poschechonje», «Bunte Briefe» (1884-86),
«Märchen» (1887),
«Kleinlichkeiten des Lebens» (1887; deutsch Hamburg [* 12] 1888),
«Poschecho- nische alte Zeit».
Von seinen novellistischen Werken ist das ausgedehnteste der naturalistische Roman «Die Herren Golowlew» (deutsch in Neclams «Uni- versalbibliothek»).
Von 1878 bis zu idrer Unter- drückung (1884) war S. verantwortlicher Redacteur
der «Vaterländischen Memoiren». Saltzmann
,
Karl, Marinemaler, geb. zu
Berlin,
[* 13] war
Schüler von
Herm.
Eschke und bildete sich dann in Düsseldorf
[* 14] weiter.
Seiner Morgendämmerung am Meer (1874) folgte Die Einfahrt in den Hafen von Kolberg [* 15] (Besitz des Deutschen Kaisers).
1878-80 begleitete er den Prin- zen Heinrich von Preußen [* 16] auf dessen Reise um die Erde, als deren Frucht: Korvette Prinz Adalbert im Taifun an der japan. Küste und Im Stillen Ocean hervorzuheben sind.
Neuestcns im Gefolge Kaiser Nilhelms II. auf der Reise nach Petersburg (1888) und auf desfen nordischen Reisen, schuf er zunächst das 1889 in Berlin aufgestellte Panorama Einfahrt der «Hohenzollern» [* 17] in den Hafen von Kronstadt, [* 18] ¶