Salpen
(Thaliacea), Ordnung der Tunikaten [* 3] (s. d.) oder Manteltiere, sind schwimmende, walzen- oder tonnenförmige, glashelle, durchsichtige Tiere mit endständigen, einander gegenüberliegenden Mantelöffnungen und bandförmigen oder lamellösen Kiemen. Sie leben einzeln oder in sehr regelmäßiger Anordnung zu Doppelreihen oder zu Ringketten vereinigt an der Oberfläche des Meers. Die Einfuhröffnung ist meist eine breite, von beweglichen Lippen begrenzte Querspalte und führt in den weiten Atemraum, in welchem sich die Kieme ausspannt.
Der Nahrungskanal liegt gewöhnlich in Knäuelform an der untern und hintern Seite des Körpers, mit den übrigen Eingeweiden in eine Art Eingeweidehöhle zusammengedrängt. Im übrigen vergleiche wegen des innern Baues die Tunikaten. Die S. bewegen sich mit Hilfe der tonnenreifartigen Muskulatur der Atemhöhle, indem sie einen Teil des im Atemraum enthaltenen Wassers durch heftige Kontraktion zur Auswurfsöffnung hinaustreiben und unter der Wirkung des Rückstoßes in entgegengesetzter Richtung fortschießen; sie schlucken sich also gewissermaßen durch das Wasser hindurch.
Die Fortpflanzung der S. ist eine geschlechtliche und ungeschlechtliche; sie wird kompliziert durch den Generationswechsel. Die Einzelform nämlich der S. produziert auf ungeschlechtlichem Weg in einem sogen. Keimstock eine ganze Menge zu einer Kette vereinigter Individuen, welche in Gestalt und Bau von dem sie hervorbringenden Tier abweichen, selbst aber Geschlechtsorgane besitzen und fast immer nur je Ein Junges gebären. Letzteres wächst zur Einzelform heran und gleicht daher nicht seiner Mutter, sondern deren Vorfahren. Dieser Generationswechsel wurde von dem Dichter Chamisso auf dessen Weltumseglung entdeckt und 1819 beschrieben. S. Tafel »Mollusken und Tunikaten«.