Salomoninseln
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Inselgruppe im Stillen Ozean, zu Melanesien gehörig, erstreckt sich von 5-11° südl. Br. in der Richtung von NW. nach SO., ziemlich parallel mit der Louisiadengruppe, und besteht aus größern Inseln mit den sie umgebenden Nebeninseln, einer südlichen Seitengruppe und einem nördlichen Außenkranz, mit einem Areal von 43,900 qkm (797,1 QM.). Der Archipel zieht sich vom Südende Neuirlands in zwei parallelen Reihen nach OSO. In der nördlichen Reihe sind die größten Inseln, von W. nach O. gerechnet: Bougainville (mit Bouka), 10,000 qkm (181 QM.), mit dem 3067 m hohen Berg Balbi;
Choiseul, 5850 qkm (106 QM.);
Bella Lavella, 620 qkm (11 QM.);
durch die Manningstraße von ihr getrennt Isabel, 5840 qkm (106 QM.), von einer hohen Bergkette durchzogen, in welcher der Marescotberg 1189 m erreicht, ferner Florida (Anudha), 440 qkm (8 QM.), und die Insel Malayta (Carteret) mit Maramasiki, 6200 qkm (113 QM.), darauf der 1304 m hohe Kolowratberg.
Die südliche Reihe beginnt Isabel gegenüber mit Neugeorgia oder Rubiana, 2000 qkm (37 QM.), und mehreren größern Nebeninseln: Rendova (Hammond), Ronongo, Courambangara, dann Pahuvu (Russell), 400 qkm (7 QM.), das gebirgige Guadalcanar (Gela), mit dem 2440 m hohen Vulkan Lammas und 6500 qkm (118 QM.) groß, die bis 1250 m hohe Insel Arossi oder San Cristoval, 3050 qkm (55 QM.) groß. Daran schließt sich die südliche Seitengruppe mit der 770 qkm großen Rennelinsel, im NO. die Neuen Carteretinseln, die Ongtong-Java- oder Lord Howe-Inseln u. a. Die S. sind gebirgig, haben mehrere thätige Vulkane, [* 2] zerrissene, klippige Küsten, aber einige geräumige und sichere Häfen.
Der Boden ist fruchtbar, gut bewässert und mit dichtem Urwald bedeckt. Die Hitze wird durch die Seewinde gemäßigt; die Temperatur hält sich gewöhnlich zwischen 24 und 30° C. Hauptprodukte sind: Palmen, [* 3] Brotfrucht, Zuckerrohr, Harze, Gewürze, wilde Schweine, [* 4] Hunde, [* 5] Vampire, zahlreiches Geflügel, Schaltiere und etwas Gold [* 6] (in den Flüssen). Die Bewohner (s. Tafel »Ozeanische Völker«, [* 7] Fig. 7), deren Zahl man auf nur 167,000 berechnet, gehören den Melanesiern an; sie tättowieren sich, sind im allgemeinen denen der westlicher gelegenen Inseln an Bildung überlegen, wohnen in Dörfern aus Hütten, [* 8] treiben Ackerbau, stehen unter unumschränkten einheimischen Herrschern, sind aber dem Kannibalismus ergeben und bekriegen sich fortwährend untereinander.
Die Versuche katholischer Missionäre, auf den nordwestlichen Inseln das Christentum zu verbreiten, haben keinen Erfolg gehabt; wirksamer war seit 1861 die melanesische Mission des englischen Bischofs Patteson. Die Feindseligkeit der Eingebornen machte diese Inseln lange Zeit ganz unzugänglich; in neuerer Zeit haben Kaufleute aus Sydney [* 9] ganz vor kurzem auch Händler vom Bismarck-Archipel aus Handelsverbindungen angeknüpft und holen Lebensmittel und Schildpatt, von Simbu auch Schwefel.
Der ganze Archipel wurde 1567 von dem spanischen Seefahrer Mendana zuerst entdeckt und S. benannt. Aber erst nach zwei Jahrhunderten fanden Franzosen einzelne dieser Inseln wieder: 1767 Carteret, 1768 Bougainville und 1769 Surville;
mehr entdeckte 1788 der Engländer Shortland, welcher der ganzen Inselgruppe den Namen Neugeorgia gab, während ihr schon vorher Surville den Namen der Arsaciden gegeben hatte.
Erst später gab man dem Archipel den Namen S. zurück. Durch ein zwischen Deutschland [* 10] und England geschlossenes Abkommen ist der Archipel zwischen beiden Mächten so geteilt, daß in den Bereich der deutschen Machtsphäre die Inseln Bougainville, Choiseul, Isabel, St. George, ¶
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Shortland u. a. (22,200 qkm oder 403 QM. mit 80,000 Einw.) fallen, während Neugeorgia, Guadalcanar, Malayta, San Cristoval u. a., ein Areal von 21,700 qkm (394,1 QM.) mit 87,000 Einw., zur britischen Machtsphäre gehören.
Vgl. Meinicke, Die Inseln des Stillen Ozeans (Leipz. 1876);
Guppy, The Solomon Islands etc. (Lond. 1887, 2 Bde.).