Salm
,
s. v. w. Lachs.
Salm
775 Wörter, 5'332 Zeichen
Salm,
s. v. w. Lachs.
Salm,
linker Nebenfluß der Mosel im preuß. Regierungsbezirk Trier, [* 2] entspringt bei Salm in der Eifel und mündet bei Klüsserath;
40 km lang.
Salm
(Vieil-S.),
Marktflecken in der belg.
Provinz
Luxemburg,
[* 3]
Arrondissement
Bastogne, an der Salm
, durch Zweigbahn mit
der
Linie
Lüttich-Verviers verbunden, hat große Schieferbrüche und (1887) 3270 Einw.
Aus S. stammt das gleichnamige
Grafen- und Fürstengeschlecht.
Salm,
bei botan. Namen für J. M. F. A., Fürst von S.-Reifferscheidt-Dyck, geb. 1774, gest. 1861 in Nizza. [* 4]
Salm,
uraltes deutsches Grafen- und Fürstenhaus, seit 1040 in zwei Linien geteilt: Ober-S., aus dem Haus der Wild- und Rheingrafen im Wasgau, und Nieder-S., aus dem Haus der Dynasten von Reifferscheidt in den Ardennen, beide vor der französischen Revolution reichsunmittelbar. Ober-S. wurde für seine verlornen oberrheinischen Besitzungen 1803 mit Teilen des ehemaligen Bistums Münster [* 5] entschädigt, die es unter preußischer Oberhoheit besitzt. Es spaltete sich wieder in drei Linien:
1) S.-Salm
, seit 1739 reichsfürstlich, gegenwärtig repräsentiert durch
Fürst
Leopold, geb. Dieser
Linie gehörte
an
Prinz
Felix, geb. Sohn des 1846 verstorbenen
Fürsten Florentin; derselbe stand erst in preußischen,
dann in österreichischen Militärdiensten, ging darauf nach
Amerika,
[* 6] wo er als Oberst, dann als
General für die
Union focht,
und trat 1866 als
General, Flügeladjutant und
Chef des
Hauses in die
Dienste
[* 7] des
Kaisers
Maximilian von
Mexiko,
[* 8] welchen er 1867 nach
Queretaro begleitete und bis zu seinem
Tod nicht verließ. Er trat dann wieder in den preußischen Militärdienst
und fiel als
Major im
Königin
Augusta-Regiment bei St.-Privat. Er schrieb:
»Queretaro,
Blätter aus meinem
Tagebuch«
(Stuttg. 1868, 2 Bde.). Er war seit vermählt
mit
Agnes Le
[* 9] Clerq, der Tochter eines amerikanischen Obersten, geb.
welche den
Prinzen auf allen seinen
Feldzügen und
Reisen begleitete, in
Mexiko eine wichtige
Rolle spielte und sehr interessante
Memoiren
(»Zehn Jahre aus meinem
Leben, 1862-72«, Stuttg. 1875, 3 Bde.)
veröffentlichte. Sie vermählte sich 1876 in
Stuttgart
[* 10] mit
Charles Heneage und starb 1878. Eine
Nebenlinie ist die der
Grafen
von S.-Hoogstraten. -
2) S.-Kyrburg, seit 1742 reichsfürstlich, deren gegenwärtiger Chef Fürst Ludwig von S.-Kyrburg, geb. ist. -
3) S.-Horstmar, seit 1817 fürstlich, wird durch den Fürsten Otto, geb. vertreten. -
Das Haus Nieder-S. blüht seit 1639 in zwei Linien, die auch den Titel Altgraf führen. Die ältere Linie, S.-Reifferscheidt, teilt sich wieder in: 1) S.-Reifferscheidt-Krautheim (früher Bedbur), in Baden [* 11] und Württemberg [* 12] begütert und jetzt durch den Standesherrn und Altgrafen Leopold von S.-Reifferscheidt-Krautheim, geb. repräsentiert. -
2) S.-Reifferscheidt-Hainspach, allein noch gräflich, hat den Reichs- und Altgrafen Joseph, geb. Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrats, zum Chef. -
3) S.-Reifferscheidt-Raitz (vormals Nieder- oder Alt-S., in den Ardennen), seit dem Grafen Niklas (s. unten) in Böhmen [* 13] und Mähren begütert, seit 1790 reichsfürstlich, ist repräsentiert durch den Fürsten und Altgrafen Hugo Karl, geb. ebenfalls Mitglied des österreichischen Reichsrats; dieser Linie gehört der Kardinal und Fürstbischof von Gurk, Altgraf Franz Xaver von S. (geb. 1749, gest. 1822), an, der 1799 die erste Besteigung des Großglockner ausführte. -
4) S.-Reifferscheidt-Dyck, wurde 1816 in den preußischen Fürstenstand erhoben und erhielt 1827 eine Virilstimme in dem ersten Stande der rheinischen Provinzialstände. Ihr einziger noch übriger Sproß, der Fürst und Altgraf Alfred, geb. preußischer Oberstmarschall, starb
Vgl. Fahne, Geschichte der Grafen, jetzigen Fürsten von S.-Reifferscheidt (Köln [* 14] 1867, Bd. 1).
Niklas,
Graf von S.-Reifferscheidt, kaiserl.
Feldhauptmann, geb. 1459 zu Obersalm
in den
Ardennen, focht schon 1476 in kaiserlichen
Kriegsdiensten bei
Murten gegen
Karl den
Kühnen, 1488 unter
Maximilian I. in den
Niederlanden und unter
Frundsberg seit 1509 in
Italien.
[* 15] In der
Schlacht bei
Pavia geriet er in ein persönliches
Gefecht mit König
Franz I., wobei beide
Wunden
erhielten.
In den hierauf folgenden
Kämpfen um die ungarische
Krone erwarb er sich die
Würde des obersten
Feldhauptmanns. 1529 mit der
Verteidigung
Wiens gegen
Soliman II. betraut, entwickelte er ebensoviel Einsicht wie Thätigkeit
und
Tapferkeit; doch ward ihm bei dem letzten Hauptsturm 14. Okt. der
Schenkel durch einen
Stein zerschmettert. Er sah sich dadurch
genötigt, den Oberbefehl an Roggendorf abzutreten, und starb auf seinem
Gut Salmhof
bei Marcheck.
Das ihm von
Karl V. und
Ferdinand I. errichtete Denkmal befindet sich jetzt auf der Salm
schen Herrschaft Raitz bei
Brünn.
[* 16]