Salicin
C13H18O7 findet sich in der Rinde vieler Weiden- und Pappelarten, in geringer Menge auch in deren Blättern und weiblichen Blüten und wird aus einer konzentrierten Weidenrindenabkochung erhalten, wenn man diese mit Bleiglätte digeriert, filtriert, vom überschüssigen Blei [* 2] befreit, verdampft und kristallisieren läßt. S. bildet farb- und geruchlose Kristalle, [* 3] schmeckt sehr bitter, löst sich in Wasser und Alkohol, nicht in Äther, schmilzt bei 198°, ist nicht flüchtig, reagiert neutral, gibt beim Schmelzen mit Kalihydrat Oxalsäure und Salicylsäure, mit Emulsin und Speichel Saligenin C7H8O2 und Zucker. [* 4] S. ist als Surrogat des Chinins bei intermittierendem Fieber als magenstärkendes Mittel und gegen chronische Katarrhe benutzt worden.