Salenze
,
Saleintse oder
Salence (Kt. Wallis,
Bez.
Martinach).
Wildbach; entspringt in 2500 m am O.-Fuss der
Frête de
Sailles zwischen
dem
Grand und dem Petit
Muveran und bildet drei verschiedene Thalböden, zwischen denen er sich mit schäumenden
Fällen von Stufe zu Stufe stürzt. Der oberste Boden heisst
Plan Salenze
und liegt in 2100 m; auf ihn folgt der
Plan
Coppel
(1900 m), von wo der Bach zwischen der
Pointe de Chemoz (oder Tsemoz) und dem
Six
Nair in den
Vallon de
Sailles, den dritten Thalboden,
hinunterschiesst, um dann in sö. Richtung die Alpweide
La Luy Taisa zu durchfliessen, sich nachher nach
S. zu wenden und zwischen dem
Wald von Fratzay und den
Maiensässen von
Ovronnaz seinen Weg fortzusetzen.
Nachdem sie von rechts den vom
O.-Hang der
Grand'
Garde herabkommenden
Wildbach La Mottelaz aufgenommen, tritt die Salenze
zwischen dem Gehänge von
Dugny und den bewaldeten Ausläufern der
Tête du Bletton in eine 2 km lange Mündungsschlucht ein,
nach deren Verlassen sie sich zwischen
Riddes und
Saillon von rechts mit der
Rhone vereinigt. Diese
Schlucht ist durch die Anlage
eines
Weges mit Gallerien und Brücken zugänglich gemacht worden und verdient einen Besuch.
Sie kann sich «zwar nicht mit der von Trient oder Durnand messen, birgt aber trotzdem der Sehenswürdigkeiten genug; der groteske Riesenkopf, aus dessen Augen, Nase und Mundhöhle silberklares Wasser quillt und über dessen Bart, lange Skolopendrienblätter, herabträufelt in das von keinem Sonnenstrahl erleuchtete tiefstille Becken, ist jedenfalls einzig in seiner Art.» (F. O. Wolf). Der berüchtigte Falschmünzer Farinet, der sich den Nachstellungen der Walliser Polizei während mehreren Jahren zu entziehen gewusst hatte, wurde endlich im Winter 1880 in dieser Schlucht aufgestöbert, wo er dann unter nicht näher bekannten Umständen den Tod fand.