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Verbindung mit Gebet und Handauflegung bei Kranken gebräuchlich (Jak. 5, 14);
etwa um 200 er- scheint sie als Sitte bei der Taufe bereits mit einem eigens vom Bischof dazu gesegneten 51. Seit Ende des 4. Jahrh, wurde das Recht, die S. zu vollziehen, ausschließlich den Bischöfen als den Trägern des Heiligen Geistes zugesprochen.
Denn schon früh war die sinnbildliche der magischen Auffassung ge- wichen, indem man in der S. das Mittel zur wirk- lichen Mitteilung des Heiligen Geistes erblickte.
All- mählich wurde die S. für eine große Anzahl von kirchlichen Feierlichkeiten verordnet, und sowohl in der griech. als in der ro'm.
Kirche findet sie noch jetzt eine sehr ausgedehnte Anwendung, während sie für die evang. Kirche durch die Reformation abgeschafft ist.
Ursprünglich geschah die kirchliche S. nur mit reinem Olivenöl, und dieses wird noch gegenwärtig bei der Taufe, der letzten Ölung (s. d.) und der Priesterweihe gebraucht.
Bei der Firmung (s. d.) sowie bei der Weihung von Bischöfen, Kirchen, Altären, Kelchen und Patcnen wird die S. mit Chrisma (s. d.) vollzogen.
Immer gefchieht sie durch die Auftragung in Krcuzesform.
Saldanha (spr. -dannja), Ioao Carlos, Herzog von, portug. Marschall und Staatsmann, geb. zu Arinhaga, studierte zu Eoimbra, wurde im Verwaltungsrat für die Kolonien ange- stellt, 1810 von den Engländern festgenommen und nach England gebracht.
Nach seiner Freilassung nahm er in Brasilien militär. Dienste, wurde dann vom König Johann VI. im Jan. 1825 zum portug. Minister des Auswärtigen und nach des Königs Tode 1826 zum Gouverneur von Oporto ernannt, als welcher er die ersten miguclistischen Aufstands- versuche unterdrückte.
Bei der Bildung des neuen Ministeriums wurde er Kriegsminister, erhielt aber, da er die Partei Tom Miguels bekämpfte, feine Entlassung. Er nahm dann an dem Kriege Dom Pedros gegen Dom Miguel teil und schloß mit Miguel die Kapitulation von Evora ab, wonach jener auf die portug. Krone ver- zichtete. Im Mai zum Marschall ernannt, wurde S. 1835 Kriegsminister und Präsident des Minister- rats, nahm aber schon im Nov. 1835 seine Entlas- sung.
Als der Septemberaufstand ausbrach, trat er im Nov. 1836 an die Spitze einer Konterrevolu- tion, deren Mißlingen ihn lange vom polit.
Schau- platz verbannte.
Erst die Bewegung, die 1846 gegen die Brüder Cabral entstand, rief ihn zurück.
Von der Königin Maria da Gloria im Oktober an die Spitze des Ministeriums gestellt, behauptete sich S. auch nach der Intervention der Quadrupelallianz und wurde erst Juni 1849 durch Costa Cabral er- setzt. Das Regiment Cabrals führte eine neue Er- hebung herbei, und S. stellte sich abermals an die Spitze. Ein Militäraufstand unter seiner Führung machte ihn zum unumschränkten Lei- ter der Regierung, welche Stellung er auch nach dem Tode der Königin unter dem jungen Pedro II. behauptete.
Erst erfolgte fein Sturz. 1860 wurde S. Präsident des obersten Militär- gerichtshofs;
vom Nov. 1862 bis Dez. 1864 und vom Nov. 1866 bis Dez. 1869 wirkte er als Ge- sandter beim päpstl.
Stuhl. Nach Lissabon zurück- gekehrt, intriguierte er gegen den Ministerpräsiden- ten LoM und rief eine Militärrevo- lution hervor, infolge deren der König ihn zum Ministerpräsidenten ernannte.
Doch vermochte S. diesen Posten nur bis zum 30. Aug. zu behaupten. Seit dem Febr. 1871 war er Gesandter in London, wo er starb. Saldanhabai (spr.-dannja-), s. Malmesbury (in der Kapkolonie).
Sälde (Frau S.), in der mittelhochdeutschen Dichtung die Göttin des Glücks, die ibre Lieblinge mit Wunschdingen beschenkt.
Die Scheibe, das Rad oder die Kugel, worauf sie erscheint, lehnte sich an das antike Symbol der Fortuna an. s^eläs be- deutet «Glück» und ist verwandt mit dem neuhoch- deutschen Worte «selig». Saldieren, Saldierungsverein, s. Saldo. Saldo (ital.), in der Handelssprache gleichbedeu- tend mit Bestand oder Rest, der bei Abschluß einer Rechnung auf der Soll- oder Habenseite (Forde- rungs- oder Schuldseite, Einnahme- oder Ausgabe- scite) überschießende Geldbetrag, welcher auf neue Rechnung vorgetragen wird.
Kassensaldo ist demnach übereinstimmend mit Kasscnbestand oder Kassenvorrat.
Eine Rechnung saldieren heißt: jenen Bestand ausgleichen, abmachen, bezahlen, und man spricht in gleichem Sinne auch vom Saldieren (d. i. vom Ausgleichen) eines Einzelpostens, z. V. eines einzelnen Kaufs.
Von besonderer Wichtigkeit ist der S. im Kontokorrent (s. d.).
Saldierungs- verein, auch Saldosaal heißen einige österr. Abrechnungsstellen oder Liquidationscomptoirs, unter welchen der Wiener Saldierungsverein der wichtigste ist. (S. auch Clearing-House.) Saldoconto, auch Saldicontobuch, zu- weilen, namentlich in Österreich, Bezeichnung für Kontokorrcntbuch (s. d.). Saldon, Bucht der Insel Vua in Dalmatien. Saldosaal, s. Saldo. Säle (Sali), Hauptort der zur Bezirkshaupt- mannschaft und zum Gerichtsbezirk Zara gehörigen Ifola Lunga (s. d.), südlich an deren Osttüste, hat (1890) 713, als Gemeinde 5542 kroat.
E., ist Dampfcrstation und Hafen mit Leuchtturm, Zoll- und Seesanitätsamt.
Säle (spr. hehl), Stadt in der engl. Grafschaft Cheshire, an der Grenze gegen Lancafhire, durch Kanal mit Manchester und der Merseymündung verbunden, hat (1891) 9644 E.;
Baumwollspinnerei und Weberei. Säle, Stadt in Marokko, s. Rabat. ^ (s. d.). Sale-charn, samojedischer Name von Obdorsk Salegh, Archipel im Roten Meer, s. Dahlak. Saleijer oder Silaijara, Inselgruppe in Niederländisch-Ostindien im Süden von Celebes, 771 liwn groß, mit etwa 57000 E., besteht aus einer gröhern und mehrern kleinern Inseln, von denen Pasi, Kajuwadi, Djampeja, Kalao oder Lambego, Kalaotua die bedeutendsten sind.
Alle sind flach und fruchtbar, zum Teil, wie Pasi, steinig, mit Buschwerk bewachsen und sandig.
Die Hauptinsel, 635 c^cm, wird von einem Sandsteingebirgszug (bis 1780 m) durchzogen.
Affen fehlen mit Ausnahme eines klei- nen Nachtaffen.
Korallenriffe umsäumen die Küsten. Die Bewohner sind Mohammedaner.
Salem (arab.), s. Selam. Salem (spr. hch-), Orte in den Vereinigten Staa- ten von Amerika;
darunter:
1) Stadt im County Esser in Massachusetts, nordöstlich von Boston, auf einer Landzunge zwischen dem North- und dem South-River, hat mehrfache Bahnverbindung und (1890) 30801, mit Peabody (s. d.) 40959 E. Lange war S. die zweite Stadt in den Neueng- land-Staaten;
jetzt ist sein Handel sehr gesunken.