(Salvia, engl. sage, frz. sauge, holl.
zelf, salie, ital. salvia), artenreiche Pflanzengattung aus der Familie
der Lippenblütler,
Kräuter und Halbsträucher. Dahin gehörend der Edel-, Garten-, Königs-, Kreuz-, gemeine, Tugend-S.,
S. officinalisL. (engl. common S., shop, frz. S. des montagnes),
Kulturpflanze der Gärtner, im kleinen vielfach, besonders als Einfassungen, gebaut, auch als Apothekerpflanze, immergrüner
Halbstrauch, bis 0,6 m hoch und meist niedriger gehalten, mit blauvioletten Blüten, stark, aber angenehm
aromatisch in allen Teilen, besonders den runzlich, unterseits weißhaarigen Blättern
(Folia Salviae), riechend und deshalb
auch in der Küche, zu weingeistigem
Extrakt, zu wohlriechendem Wasser - Aqua Salviae - und zur Darstellung von
Salbeiöl verwendet.
Der S. kommt als Wiesensalbei, S.pratensisL., wild vor, verwildert in ganz Südeuropa, kultiviert nur
in Gärten. Muskateller-S. (stinkender S., Scharlachkraut), S. SclareaL., in Südeuropa gebaut, wird oft dem
Wein zugesetzt,
um den Muskatellergeschmack zu erzielen, oder mit
Hefe in Gärung versetzt zur Darstellung von Clary wine. - Zoll: Getrocknetes
Kraut gem. Tarif im Anh. Nr. 25 p 2.
L. (Salbei), Gattung aus der Familie der Labiaten, Kräuter, Halbsträucher und Sträucher mit ganzrandigen, gezahnten
oder gekerbten bis fiedrig eingeschnittenen Blättern, meist achselständigen, sitzenden oder gestielten, sehr kleinen bis
großen Blüten in zu Ähren, Trauben oder Rispen gruppierten Scheinquirlen. Etwa 450 Arten in allen gemäßigten
und warmen Klimaten. S. officinalisL. (Gartensalbei), ein bis 1 m hoher HalbstrauchoderStrauch, in Südeuropa auf sonnigen
Bergen,
[* 3] in Mittel- und Nordeuropa häufig in Gärten gezogen, mit gestielten, länglichen, am Rand gekerbten, netzig-narbigen,
etwas behaarten, grauweißen Blättern und blauen, auch roten und weißen Blüten, enthält in den offizinellen,
angenehm riechenden, bittersüßlich, adstringierend, schleimig schmeckenden Blättern grünliches bis gelbes ätherisches
Öl.
Man benutzt die Blätter hauptsächlich als Gurgelwasser, auch als Küchengewürz. S. sclareaL. (Muskatellersalbei, großes
Scharlachkraut) ist ein zweijähriges Gewächs in Südeuropa und im Orient, wird bei uns häufig in Gärten
gezogen und ist in Westdeutschland hier und da verwildert. Der Stengel
[* 4] ist zottig, schmierig; die Blätter sind herzförmig-länglich,
gekerbt, runzelig, zottig, die Blüten bläulichweiß. Die ganze Pflanze riecht stark, fast betäubend.