Saiten
,
elastische, fadenförmige
Körper, welche zur Bespannung verschiedener
Musikinstrumente verwendet werden, sind
entweder
Darmsaiten, die aus
Därmen (besonders Lämmerdärmen) gedreht werden, oder Metallsaiten
(früher
Messing- oder
Kupferdrahtsaiten
, auch wohl aus
Eisen
[* 2] geschmiedete, jetzt aus
Gußstahl gezogene). Erstere werden besonders für alle sogen.
Streichinstrumente
(Violine etc.) sowie für
Harfe,
Guitarre und dieser verwandte
Instrumente, letztere für das
Pianoforte und
teilweise auch für die
Zither verwendet.
Bogen (Baukunst)

* 3
Bogen.
Die S. unsrer sämtlichen Saiten
instrumente machen Transversalschwingungen, welche bei den
Streichinstrumenten durch
Streichen mit einem
Bogen
[* 3] (s. d.), bei
Harfe,
Guitarre,
Zither etc. (s.
Harfeninstrumente) durch
Reißen mit dem
Finger und bei dem
Klavier durch
Hammerschlag erregt werden. Für die
Qualität des
Klanges ist vor allem die
Qualität des
Materials sowie dessen
solide Verarbeitung ausschlaggebend. Ganz gleichmäßig gearbeitete S. geben den reinsten und hellsten,
S. mit dickern und dünnern
Stellen dagegen einen unbestimmten, oft kreischend und häßlich klingenden
Ton. Hinsichtlich der
reinen
Stimmung eines
Instruments kommt es erstens auf das
Stärke-, sodann auf das Spannungsverhältnis der einzelnen S. untereinander
an. Das Stärkeverhältnis zu bestimmen, bedient man sich eines
Saitenmessers (s. d.); die
Spannung der
S. wird durch
Anziehung der
Wirbel (s. d.) bewirkt. Je straffer gespannt oder je dünner die S. sind,
desto höher, je schlaffer gespannt oder je dicker die S. sind, desto tiefer ist der
Ton, welchen sie geben.
Zur Erzielung tieferer
Töne ohne die dafür erforderliche
Länge werden die S. künstlich beschwert durch
das sogen. Überspinnen. Stahlsaiten
werden mit ziemlich starkem Kupferdraht dicht umwickelt,
Darmsaiten in der
Regel mit Silberdraht übersponnen. Auch mit
Silber besponnene S., deren Einlage Seidenfäden bilden, kommen
zur Anwendung (bei der
Guitarre und
Zither). Metallene S. unterliegen am meisten der
Verstimmung durch Änderung der
Temperatur,
weil die
Metalle mehr als andre
Körper durch
Wärme
[* 4] ausgedehnt und durch
Kälte zusammengezogen werden;
Darmsaiten und seidene S. leiden dagegen vorzüglich durch die
Feuchtigkeit der
Luft.