im
Altertum zeitweilig Hauptstadt Unterägyptens, am Kanobischen Nilarm, mit einem prächtigen,
von einem gegrabenen
See umgebenen
Tempel
[* 2] der
GöttinNeith und einem
Grabmal des
Osiris.
[* 3] Die Stadt, seit uralter Zeit ein Sitz
der Priesterweisheit, wo auch griechische
Weise mit den ägyptischen
Gelehrten verkehrten, stand an der
Stelle des Ruinenhügels
Sâ elHagar. S. glänzte besonders seit dem 8. Jahrh. durch die 24. und 26. Königsdynastie,
welche aus ihr stammten; namentlich
Amasis schmückte sie mit Bauten. Das »verschleierte
Bild von S.« gehört der spätern
griechischen
Legende an.
(ägypt. Saj), Stadt im alten Ägypten,
[* 4] von welcher jetzt nur noch einige Ruinenhügel am
großen westl. Nilarme (früher dem Bolbitinischen, jetzt dem Rosetteschen) übrig und unter
dem NamenSā el-hager bekannt sind. Ein Dorf gleichen Namens liegt etwas südlich von den Ruinen. Die Umwallung der Stadt aus
schwarzen Nilziegeln ist noch sichtbar und mißt 650 m im Quadrat. Der von Herodot erwähnte Heilige See
liegt im nördl. Teile des Bezirks. Die Lokalgottheit war die Kriegsgöttin Neith, von den Griechen mit der Athene
[* 5] verglichen;
daher wird die Stadt hieroglyphisch auch Stadt der Neith genannt. Die Inschrift vom verhüllten Götterbilde zu S. gehört
der griech. Legende an. S. war eine uralte Stadt, doch gelangte sie erst
im 8. Jahrh. zu einer höhern polit. Bedeutung, als die libyschen Fürsten sich selbständig
machten und Ägypten beherrschten (s. Ägypten, Bd. 1, S. 240).