(spr. ssäng-), Paul de, Graf, franz. Schriftsteller, geb.
1827 zu Paris, erhielt seine Vorbildung zu Freiburg
in der
Schweiz und am Collegio romano zu Rom, trat dann 1851 unter der Ägide Lamartines, dem er zuvor als Sekretär
gedient hatte, als Theaterkritiker in die Redaktion des »Pays« ein und ging 1855 in gleicher Eigenschaft zu der »Presse« über.
Seine Wochenfeuilletons und seine »Salons« (Kritiken der alljährlichen Kunstausstellung) verschafften ihm bald den Ruf eines
ausgezeichneten Kenners und zugleich eines der glänzendsten Stilisten seiner Zeit, an dem man nur tadeln
konnte, daß sein Bilderreichtum zuweilen in Manier ausartet.
Diese Eigenschaften bewährte er auch in seinen beiden Hauptwerken: »Hommes et dieux«, historisch-ästhetische Studien, unter
denen noch besonders ein Essay über die »Venus von Milo« hervorragt (1867, 4. Aufl. 1872),
und »Les deux masques, tragédie-comédie«
(1879-83, 3 Bde.),
einer großartig angelegten, aber unvollendet gebliebenen Arbeit über die antike und
moderne Bühne. Noch erschienen von ihm: »Les femmes de Goethe« (1869) und »Victor Hugo« (1885). Von der »Presse« folgte S. Emile
de Girardin zur »Liberté« und war zuletzt einer der hervorragendsten Mitarbeiter am »Moniteur universel«. Als unbestrittene
Autorität in artistischen Dingen gehörte S. allen Ausstellungsjuries an und bekleidete (seit 1870) das
Amt eines Generalinspektors der schönen Künste. Er starb 9. Juli 1881 in Paris.
Vgl. Delzant, Paul de S. (Par. 1887).
Victor (Pisciculture de) (Kt. Genf,
Linkes Ufer, Gem. Cartigny).
415 m. Bedeutende Fischzuchtanstalt;
7,5 km w. Genf
und 1,6
km von der Station Vally der elektrischen Strassenbahn Genf-Chancy entfernt.
Von Professor Dr. Hugues Oltramare 1893 in den
einst der Propstei Saint Victor gehörenden sog. Wiesen von Saint Victor gegründet, wo man noch Reste von alten Weieranlagen
erkennen konnte.
Die Anstalt verfügt über 5 übereinander liegende Weier, einen Brutraum mit Laboratorium, Aquarien, Bassins
für junge Fischchen und zahlreiche Bassins für die Aufzucht von kleinen Krustern (Daphnia, Cyclops etc.),
die den jungen Fischchen zur Nahrung dienen.
Gespiesen wird die Anstalt durch die den Bach Arzine bildenden Quellen von La
Petite Grave, deren Wasserführung konstant bleibt und deren Temperatur zwischen 12 und 15° C. schwankt.
Man züchtet hier
zahlreiche Fischarten: Flussforellen, Regenbogenforellen (Salmo irideus), den sog. Sunfish (einen amerikanischen
Barsch, Eupomotis gibbosus), den Catfish oder Katzenfisch (Amiurus nebulosus), Schleihen und Karpfen.
Neben Salmonideneiern
liefert die Anstalt besonders auch junge Fischchen, die zur Wiederbevölkerung von Seen und Wasserläufen verwendet werden.