(spr. ssäng-pjähr), franz.
Insel in
Nordamerika,
[* 3] 16 km von der Südküste
Neufundlands, mit dem Eiland
Ile aux Chiens 33 qkm (0,6 QM.) groß mit (1879) 3576 ansässigen
Bewohnern. Mit dem benachbarten
Miquelon (s. d.) bildet es eine
Kolonie, in welcher zwar keineBefestigungen
errichtet werden dürfen, welche aber des Fischfanges wegen geschätzt wird, der von
Dünkirchen
[* 4] und andern Häfen
Frankreichs
aus betrieben wird. Die
Insel steigt bis 200
m an; die Abhänge derselben sind längst entwaldet, und
Moose
[* 5] und
Flechten
[* 6] bedecken
die Gipfel der
Hügel.
»Œuvres diverses« (Par. 1729, 2 Bde.)
und »Annales politiques de
Louis XIV« (das. 1757, 2 Bde.).
Weil er den
Mut gehabt hatte, das ausschweifende
Leben des »großen
Königs« öffentlich zu rügen, stieß ihn die
Akademie 1718 aus
ihren
Reihen; er veröffentlichte hierauf die
»Mémoires sur l'Académie française«.
2) JacquesHenriBernardin de, ausgezeichneter franz. Schriftsteller, geb. zu
Havre,
[* 16] genoß eine freie, aber sehr unregelmäßige Erziehung, machte frühzeitig weite und abenteuerliche Reisen, immer von
dem Verlangen erfüllt, irgendwo seine ideale Republik, wie er sie in der »Arcadie« (Angers 1781) beschreibt, zu gründen,
war bald in französischen, bald in russischen Diensten, in Polen, Preußen
[* 17] und auf der Isle de France, aber
nirgends ließ ihn sein unruhiger Geist verweilen, bis er endlich 1771, von allen Hilfsmitteln entblößt, aber reich an Erfahrungen
und Beobachtungen, sich in Paris niederließ.
um so größern aber
die »Études de la nature« (Par. 1784, 3 Bde.),
in denen er die Vorliebe seiner Zeit für die Natur und ihren Haß gegen die gesellschaftlichen Mißbräuche auf das glücklichste
traf, ein Werk, wissenschaftlich zwar wertlos, aber durchglüht von Begeisterung und tiefem religiösen
Gefühl für die Herrlichkeit der Natur und in glänzender, reiner Sprache.
[* 18]
Von der größten Bedeutung für diese Studien war
sein Verkehr mit J. J. Rousseau gewesen, der bis zu dessen Tod ein inniger blieb. Der vierte Band
[* 19] dieser »Études« (1787) enthält
das unzählige Male aufgelegte, in fast alle Sprachen übersetzte reizende Idyll »Paul et Virginie« (deutsch
unter andern von Eitner, Hildburgh. 1866), in welchem sich alle Vorzüge des Dichters und Schriftstellers
vereinigt finden, und welches seinen Ruhm so vermehrte, daß er zum Lehrer des Dauphins designiert, zum Nachfolger Bussons ^[richtig:
Buffons] in der Leitung des botanischen Gartens gewählt und zum Professor der Moral an die neugegründete
Normalschule berufen wurde, Ämter, denen er in keiner Beziehung gewachsen war, und die er bald aufgeben mußte.
Nachdem er 1795 Mitglied des Instituts geworden war und 1798 durch eine Pension von 8000 Frank in die sorgenfreie Lage versetzt
war, nach der er sich sein ganzes Leben hindurch gesehnt hatte, starb S. auf seinem Landgut
Eragny bei Paris. Unserm Gefühl widerstrebt in seinen Werken die ewige Sentimentalität und der Schwulst in Gefühlen und Ausdrücken,
worin sich jene Zeit nicht genugthun konnte; aber er bleibt für uns der Hauptvertreter Rousseauscher Ideen.
Vortrefflich sind wegen ihrer frischen Natürlichkeit und der feinen Satire die beiden Erzählungen: »La
chaumière indienne« (1790) u. »Le
[* 20] café
de Surate«;
die 1796 erschienene Fortsetzung der »Études«, die »Harmonies de la nature« (3 Bde.),
»Récits de voyage« u. a. Von seiner ersten Frau blieben S. zwei Kinder,
Paul und Virginie;
seine zweite vermählte sich nach seinem Tod mit Aimé Martin, welcher die »Œuvres complètes«
(Par. 1813-20, 12 Bde.),
die »Correspondance« (1826, 4 Bde.),
die »Œuvres posthumes« (1833-36, 2 Bde.) und die »Romans, contes, opuscules« (1834, 2 Bde.) Saint-Pierres
herausgab, in der Biographie (1826) aber ein übertrieben günstiges Bild von ihm zeichnete.