Saint
-Just
(spr. ssäng-schüst), franz. Name des span. Klosters Geronimo de San Yuste (s. d.).
Saint-
Just
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Saint-
Just
(spr. ssäng-schüst), franz. Name des span. Klosters Geronimo de San Yuste (s. d.).
Saint-
Just
(spr. ssäng-schüst), Antoine, franz. Revolutionsmann, geb. zu Décize bei Nevers, ward durch das Studium der alten Klassiker und der Rousseauschen Schriften für die republikanische Staatsform begeistert, trat 1790 mit Robespierre brieflich in Verbindung und ward auf dessen Verwendung 1792 vom Departement Aisne in den Nationalkonvent gewählt. Seine Ideen hatte er in der Schrift »Esprit de la révolution et de la constitution de France« (1791) niedergelegt.
Danach wollte er einen sozialistischen Staat gründen, in dem jedes persönliche Sonderleben unterdrückt wäre und der organisierte Gesamtwille der Gesellschaft unumschränkt herrsche. Geistreich, schwungvoll und uneigennützig, war er ein ehrlicher Fanatiker, der das Blut bloß fließen ließ, weil er es für notwendig hielt. Er stimmte für Ludwigs XVI. Tod ohne Aufschub und Appellation und trug viel zum Sturz der Gironde bei. Als Mitglied des Wohlfahrtsausschusses ward er 1793 mit Lebas in das Elsaß zur Überwachung der Truppen gesandt, erklärte hier die Guillotine in Permanenz und verfügte an der Spitze einer sogen. Volkskommission Hinrichtungen in Masse, beförderte aber die Reorganisition der Armee. Er war es auch, der Robespierre zur Vernichtung der Partei Dantons anfeuerte. Im April 1794 trieb er die Nordarmee zu den Siegen [* 2] bei Charleroi und Fleurus und bildete dann mit Robespierre und Couthon im Konvent das allmächtige Triumvirat.
Als Robespierre sich über den bevorstehenden Sturz seiner Herrschaft nicht mehr täuschen konnte, rief er S. zur Hilfe herbei. S. versuchte den Freund in der Sitzung des 9. Thermidor zu rechtfertigen, ward aber unterbrochen, verhaftet und zum Tod verurteilt und bestieg mit Robespierre das Schafott. Außer einigen Poesien im Genre von Voltaires »Pucelle« hinterließ er »Œuvres politiques« ^[»Œuvres politiques«] (Par. 1833 u. 1850). Seine Biographie schrieben Fleury (Par. 1852, 2 Bde.) und Hamel (2. Aufl., das. 1860).