Wird in der Richtung O.-W. von der grossen Verkehrsader der
RueSaint Jean durchzogen und hat im östl. Abschnitt eine öffentliche
Gartenanlage mit einer Büste des
Genfer Politikers James Fazy (1791-1878). Kinderhort, Crèche de
Saint Gervais genannt. Fischbrutanstalt.
Längs dem Quai de Saint Jean zahlreiche Schiffe, die den Wäscherinnen dienen. Mechanische, galvanoplastische,
Uhrenmacher- und Schlosserwerkstätten, Edelsteinschleifereien; Giessereien.
Bierbrauerei. Buchdruckerei, Lithographie. Zimmerwerkplätze. Schokolade-, Musikdosen-, Uhrenwerk-, Schrauben- und Spiralen-,
Schuhwaren- und Verbandsstofffabrik.
Fähre über die
Rhone. Benannt nach der einstigen Propstei der Pfarrkirche Saint Jean
in Genf,
die auch Saint Jean hors les murs oder Saint Jean des
Grottes genannt wurde. An der
Sous Terre geheissenen
Stelle hat man nach
La Corbière noch 1753 Ueberreste der Kirche sehen können. Dieses Benediktinerkloster wurde vom
GenferBischof Guy de Faucigny 1113 der Abtei Ainay in Lyon unterstellt und hatte ausgedehnte Rechte und
Güter, so u. a. den Kirchensatz
von zahlreichen Pfarreien in den DekanatenAubonne, Annemasse, Sallenches und
Vuillonnex.
Die Gerichtsbarkeit stand den
Herren von Gex zu, dort hatte die Kirche von Saint Jean das Asylrecht, gegen welches der
Rat
zu Genf
wiederholt Einsprache erhob. 1535 zerstörten die
Genfer das Kloster, um sich damit an Aymon de Lullin, den Gouverneur
des Waadtlandes, zu rächen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erstellte man über die Festungsgräben von
Saint Jean eine Hängebrücke, die dann um die Mitte des Jahrhunderts, als man die Befestigungen abtrug und die Gräben ausfüllte,
wieder verschwand. Das älteste Landgut in Saint Jean ist die Campagne Baumgartner, auch Saint Jean
la Tour genannt. Vergl.
Fontaine-Borgel. Saint Jean et la campagne Baumgartner (im Almanach deGenève 1896).