Georges(Kt. Genf,
Linkes Ufer, Gem.
Lancy). 417 m. Kleines Dorf; besteht aus Landhäusern und einigen
Arbeiterwohnungen, die auf einer ziemlich ausgedehnten Terrasse links über der
Rhone zerstreut liegen. 2,5 km w. der Stadt
Genf und mit ihr durch eine elektrische Strassenbahn verbunden. Telephon. 23
Häuser, 144 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinden
Lancy und
Carouge. Schiessplatz der
Genfer «Société de l'Arquebuse et de la Navigation».
Gärtnereien und Baumschulen.
Nachdem sich die beiden städtischen Friedhöfe von
Plainpalais und
Châtelaine als den Bedürfnissen nicht mehr entsprechend
erwiesen hatten, legte die Stadt
Genf auf der Terrasse von Saint Georges mit einem Kostenaufwand von 1200000 Fr. einen dritten
Gottesacker an, der 17 ha Fläche umfasst und 1883 eröffnet worden ist. 1900-1901 erbaute man dann im
n. Abschnitt des Friedhofes auch noch ein Krematorium, in dem bis 1904 zusammen 160 Leichen verbrannt worden sind.
Der
Ort trägt seinen Namen nach einer vielleicht schon seit dem 12. Jahrhundert hier befindlichen und dem h. Georg geweihten
Augustinerpropstei, die der einstigen Abtei Filly (bei Thonon) unterstand und seither verschwunden ist.
An ihre Stelle trat zu Beginn des 18. Jahrhunderts ein Landgut mit Herrenhaus, das unter dem Namen der
Ferme de Saint Georges
bekannt ist. Nach Galiffe soll früher zwischen Saint Georges und
Aïre eine Schiffsbrücke über die
Rhone geführt haben.
270 Ew. Kirchgemeinde Longirod. Schöne neue Kirche. Landwirtschaft. Mühlen und Säge. Gehörte seit 1158 zu einer Propstei,
die dem Kloster Saint Jeanextra muros in Genf
unterstand und deren Kastvögte die Herren von Mont le Vieux waren. Der Grundbesitz
der zur Zeit der Reformation aufgehobenen Propstei Saint Georges kam dann 1542 zunächst an den Edeln
Louis Challet de Perroy und wurde nachher unter seine drei Schwiegersöhne François Cerjat. Herrn von Denezy, Pierre Louis
Loys und Jean de Goumoëns aufgeteilt.
Der den Loys gehörende Anteil ging später durch Heirat der Reihe nach an die de Crousaz, an Bénédict Deschamps aus Nyon
(1629) und an Jean François de Martines (1665) über, welch' letzterer bereits auch im Besitz des ehemaligen Anteils der Goumoëns
war. Charles Samuel de Martines vereinigte endlich 1759 die ganze Herrschaft wieder in seiner Hand und verkaufte dann 1777 das
«Le Prieuré» genannte Landgut mit Herrenhaus an DavidMeylan, einen Bürger von Saint Georges.