Sainte
Colombe (Grotte de) (Kt. Bern, Amtsbez. Delsberg, Gem. Bassecourt). 535 m. Höhle im Sornethal, 4 km ssö. der Station Glovelier und in einem bemerkenswerten Felsenzirkus; zwischen dem Dorf Undervelier und den Anciennes Forges und je 500 m von diesen beiden Orten entfernt; rechts der Strasse Glovelier-Berlincourt-Pichoux, die hier dem linken Ufer der Sorne folgt. Die Höhle ist etwa 20 m breit und 30 m tief; an ihrem Boden entspringt eine ständig fliessende Quelle von konstanter Temperatur, deren Wasser die Leute der Umgegend früher eine starke Heilwirkung zuschrieben.
Funde von Feuersteingeräten und von Resten grober Töpferwaren haben gezeigt, dass die
Höhle in prähistorischen
Zeiten dem Menschen als Wohnstätte gedient hat. Nachher ist sie der Ueberlieferung nach zu einem keltisch-druidischen Heiligtum
gemacht worden, wo weissgekleidete Priesterinnen Orakel verkündet hätten. Zu Ende des 6. oder zu Beginn des 7. Jahrhunderts
soll sie dann für kurze Zeit dem irischen
Mönch
St. Columban als Zufluchtsort gedient haben, nach welchem
sie vermutlich auch ihren Namen, allerdings in der merkwürdig verstümmelten Form einer «Sainte Colombe»
,
trägt. Während der letzten Jahre des 19. Jahrhunderts hat man den Boden der weiten
Höhle mit
Kies und Schlacken eingeebnet,
sowie den Eingang mit einem eisernen Gitter verschlossen und einem grossen metallenen Kruzifix geziert.