Sainte
Catherine
les Bois (Kt. Waadt,
Bez. Lausanne).
852 m. Sumpfige
Wiese, rechts der Strasse
Lausanne-Bern und 1,4 km nö. vom
Chalet à Gobet.
Von
Wald umrahmt und in einer der einsamsten und raubesten Gegenden des Berglandes des
Jorat gelegen. Dient
im Winter als Schlittschuhbahn und
auch als Eisweier. Im Mittelalter baute man an dieser Stelle, die am stark begangenen
Uebergang vom
Genfersee ins
Broye- und Aarethal lag, zum
Schutze der zahlreichen Wanderer ein
Hospiz mit einer der h. Katharina
geweihten
Kapelle. Beide Gebäude bestanden noch im 13. Jahrhundert, während das
Hospiz zu Ende des 15. Jahrhunderts
bereits in Trümmern lag. 1497 stiftete dann der
Bischof Aymon de
Montfaucon an dieser Stelle ein Karmeliterkoster, dem er
neben einem gewissen Grundbesitz verschiedene
Freiheiten und alle auch den übrigen
Klöstern zustehenden Rechte verlieh, nachdem
die in
Moudon versammelten
Stände der Waadt
ihre Zustimmung zu dieser Stiftung gegeben hatten. Nach der Eroberung
der Waadt
schenkten die
Berner das Kloster samt seinen Gütern 1536 der Stadt
Lausanne. Heute hat sich von den Bauten keine Spur
mehr erhalten. Diese Gegend war unter den
Bischöfen und noch lange nachher der zahlreichen Raub- und Mordanfälle
wegen, die hier verübt zu werden pflegten, stark verrufen. Trotz der strengen Strafen, die die
Berner den Schuldigen
zu Teil
werden liessen, blieben die
Strassen im
Jorat noch bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts unsicher. Hier spielt das von René
Morax verfasste historische Schauspiel La Dîme.