Saint
Blaise
(Kt. und Bez. Neuenburg).
432-480 m. Gem. und Pfarrdorf, am NO.-Ende des
Neuenburgersees und an den
Strassen
Neuenburg-Bern
und
Neuenburg-Biel. Stationen der Linien von Neuenburg
nach
Biel und nach Bern.
Elektrische Strassenbahn
Neuenburg-Saint
Blaise. Dampfschiffstation (selten angelaufen). Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach
Thièle. Gemeinde, mit
Voëns
und
Maley: 203
Häuser, 1650 Ew. (wovon 262 Katholiken);
Dorf: 194 Häuser, 1580 Ew. Gemeinsame Kirchgemeinde mit Hauterive, La Coudre, Voëns, Maley und Marin-Épagnier.
Weinbau mit geschätztem Ertrag, Acker- und Gemüsebau. Schöne
Waldungen am Hang des
Chaumont.
Mühlen,
Säge. Zwischen Saint Blaise
und
Marin befindet sich eine Automobilfabrik. Marmorsäge.
Steinbrüche, die den gelben sog.
Neuenburger- oder
Hauterive-Stein liefern. Mehrere Pensionnate. Bedeutender Weinhandel. Fischfang.
Malerisches Dorf mit zahlreichen Spuren aus alten Zeiten. Die 1516 erbaute Pfarrkirche ersetzte die 1360 gestiftete
Kapelle der h.
Maria Magdalena und birgt eine schöne Glasmalerei von Paul
Robert.
Die Reformation wurde hier 1533 angenommen. Mehrere
Häuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind ihrer Bauart wegen interessant.
Riesige
Linde von seltener Schönheit. 1 km nö. vom Dorf der kleine
See
Le Loclat, der hie und da auch
Lac de Saint Blaise
genannt wird. N. über dem Dorf die
Roches de Chatollion (671 m) mit bemerkenswert schöner Aussicht. Pfahlbauten
aus der Steinzeit und der ersten Bronzezeit, Reste eines römischen
Hafens und Funde von römischen Münzen. Refugium und
mehr
Reste aus der Druidenzeit auf Chatollion. Der Ort erscheint urkundlich zum erstenmal 1011 als Arinis; 1111: Arens; später
Ecclesia Arynis. Seit welcher Zeit der Name Saint Blaise
gebräuchlich geworden, ist nicht bekannt. (St. Blasius, einer der 14 Nothelfer,
war Bischof zu Sebaste in Kleinasien und Märtyrer unter Lizinius um 316). In Saint Blaise
haben die
Maler Léon Berthoud und Jacot-Guillarmod gelebt. Vergl. Quartier La Tente, Ed. Le canton de Neuchâtel. I. Neuchâtel 1901; Godet,
Phil. Neuchâtel pittoresque. Genève 1902; Musée Neuchâtelois. 1873.