Saint
-Aubain
(spr. ssängt-obäng), Nicolai de, unter dem Pseudonym Karl Bernhard bekannter dän. Novellist, geb. zu Kopenhagen, [* 2] ein Neffe der Schriftstellerin Frau Gyllembourg und daher Vetter Heibergs, ließ zuerst in des letztern »Fliegender Post« Erzählungen erscheinen, welchen eine Reihe das Leben in Dänemark [* 3] schildernder Novellen folgte, die großen Beifall fanden. Als die bemerkenswertesten sind hervorzuheben: »Lykkens Yndling« (»Der Günstling des Glücks«),
»Gamle Minder« (»Erinnerungen aus alter Zeit«),
ein historischer Roman aus der Zeit Struensees und der Königin Karoline Mathilde. Ein strenger historisches Kolorit haben seine »Kröniker fra Christians II. Tid« (1847) und »Kröniker fra Erik af Pommerns Tid« (1850). S. starb Nach seinem Tod kam unter dem Titel: »For og imod« (»Für und wider«) eine Sammlung Aphorismen mit einem autobiographischen Fragment heraus. Seine Erzählungen zeichnen sich durchgängig durch geschickt angelegte Intrigen sowie durch lebhafte und geschmackvolle Darstellung aus. Sie erschienen gesammelt in 14 Bänden (Kopenh. 1856-67); eine deutsche Ausgabe, vom Verfasser selbst besorgt, in 15 Bänden (Leipz. 1847-50).