435 m.
Dorf auf einer Anhöhe über dem
Genfersee,
nahe der elektrischen Strassenbahn
Genf-Douvaine und 8,5 km nö. Genf.
Telephon. 34
Häuser, 201 zur Mehrzahl kathol. Ew. Kirchgemeinde
Collonge.
Beträchtliche Molkerei.
Funde von Goldmünzen aus der Zeit der ersten römischen Kaiser.
Benannt nach einer einst
hier stehenden und dem h. Moritz geweihten Kirche, die später in das Dorf
Collonge verlegt und dem h.
Leonhard geweiht wurde.
Kirche und das zu ihr gehörige Kloster waren Eigentum der Abtei Saint Maurice im Wallis,
die in der Umgebung
von Genf
zahlreiche
Güter besass.
Maurice.Bezirk des Kantons Wallis.
26000 ha Fläche und 7578 Ew., also 29 Ew. auf 1 km2. Er grenzt: im N. an den Kanton Waadt,
im O. und SO. an den Bezirk
Martinach, im
S. an Frankreich
(Thäler von Chamonix, Sixt und Vallorcine) und
im W. an den Bezirk Monthey.
Geschieden wird er: von der Waadt
durch den
Stock der
Petite Dent de Morcles (2938 m) und den Rhonelauf (Lavey-Bex);
in
der Zwischenzone
Salvan, dessenDörferVernayaz und
Miéville noch in der
Ebene liegen, während die übrigen
bedeutenderen Siedelungen der Gemeinde auf den tiefern Terrassen des
Thales des
Trient stehen;
im Gebirge
Finhaut (mittlerer
Abschnitt des Trientthales), sowie
Mex und
Vérossaz auf Terrassen links über der
Rhone.
Bezirkshauptort ist die Stadt Saint Maurice.
Hauptfluss ist die den Bezirk von SO. nach NW. durchziehende
Rhone, die von der
Thalstrasse und der Simplonbahn
(Stationen Saint Maurice,
Vernayaz und
Évionnaz) begleitet wird. Uebrige nennenswerte Flussläufe des Bezirkes: der dem Trientgletscher
entspringende
Trient, der vom Einfluss der
Eau Noire bis oberhalb der Mündung des
Triège die Grenze gegen den Bezirk
Martinach bildet;
die
Eau Noire, Nebenfluss des
Trient, die von Vallorcine herabkommt;
die
Barberine, die dem
Glacier des Fonds
entspringt, von links in die
Eau Noire mündet und in ihrem Unterlauf den Bezirk von Savoyen trennt;
die
Salanfe, die sich
aus der Vereinigung von zahllosen kleinen
Wildbächen bildet und durch ihre beiden Fälle von Le
Dailley
und
Pissevache berühmt ist;
findet sich eine nicht mehr im Betrieb stehende Mine auf silberschüssiges Bleierz; Arsengruben auf der Terrasse von Salanfe
unterhalb des Col d'Emaney. Trotz dieser industriellen Unternehmungen bleibt aber als Haupttätigkeit der Bevölkerung die
Landwirtschaft in ihren verschiedenen Zweigen. Die Stadt Saint Maurice selbst bildet keinen hervorragenden Mittelpunkt für
Handel und Verkehr. Auch ihre Markte werden nicht stark beschickt, da die an Bodenprodukten reichen Gemeinden
Salvan und Finhaut ihre Erzeugnisse mit Vorliebe nach Martinach und Vérossaz und Massongex die ihrigen nach Monthey
bezw. Bex auf den
Markt bringen.
Seit einigen Jahren hat sich jedoch der Warenverkehr des Bahnhofs Saint Maurice ordentlich gehoben, und
auch
die Besatzungen der Festungsanlagen von Savatan und Dailly bringen neuestens der Stadt erwünschten Verdienst. Die im
Rhonethal liegenden Gemeinden, besonders Évionnaz und dann Saint Maurice selbst, treiben Weinbau und erzielen an gewissen
Lagen (Bois Noir, Les Perrières) einen geschätzten Ertrag. Im Ganzen zählt der Bezirk 83 ha Rebberge.
Schöne Kastanienwälder in Massongex, dessen Bewohner am rechten Rhoneufer (auf Waadtländer Boden um Bex) Weinberge besitzen.
Aus Salvan pflegt eine Anzahl der Bürger periodisch auszuwandern, um sich dem Handel (besonders mit Weinstein) zu widmen.
Ueberall im Bezirk bildet die Viehzucht die wichtigste Einnahmequelle der Bevölkerung. Die Viehstatistik hat
folgende Ergebnisse geliefert:
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Mit dem Kanton Waadt
steht der Bezirk in Verbindung durch die grosse Thalstrasse, die sich nahe dem Schloss von Saint Maurice
in zwei Zweige teilt, sowie durch die Rhonebrücken von Massongex (1873 dem Betrieb übergeben) und Lavey les Bains (um 1890 erbaut).
Die bedeutendste Querstrasse ist die 1855-1870 erstellte und seither wiederholt korrigierte und verbreiterte Strasse von
Vernayaz über Salvan und Le Châtelard nach Chamonix. Seit 1906 wird das Thal von Salvan bis Le Châtelard
ferner noch durch eine elektrische Alpenbahn bedient, die von der Station Martinach bis Vernayaz der Rhonethalstrasse und von
da mit zahlreichen kühnen Kunstbauten der Querstrasse nach Le Châtelard folgt, um sich hier an der Landesgrenze an die nach
Chamonix führende Linie anzuschliessen.
Der Bezirk umfasst zum grossen Teil den ehemaligen Grundbesitz der Abtei von Saint Maurice, der die Gebiete der kleinen Gemeinden
Évionnaz, Collonges, Dorénaz und Vérossaz von Anfang an zugehörten, während ihr Salvan und Finhaut später vom Burgunderkönig
Sigismund geschenkt wurden.
Maurice, deutsch Sankt Moritz (Kt. Wallis,
Bez. Saint Maurice). 420 m. Bezirkshauptort und sehr alte
kleine Stadt; links über der Rhone an der Stelle gelegen, wo der Fluss sich anschickt, aus der zwischen der Dent du Midi und
der Dent de Morcles eingeschnittenen mächtigen Klus von Saint Maurice in die zum Genfersee sich hinziehende Ebene
einzutreten. Links von ihm türmt sich an dieser Stelle eine senkrechte Felswand auf, während rechts von ihm die zur Gemeinde
Bex gehörende Anhöhe von Chiètres sich erhebt. 22 km ssö. Villeneuve am Genfersee und 23 km ssö. Le Bouveret am Genfersee, 30 km
w. Sitten und 15 km nw. Martinach. Vereinigungspunkt der vom S.-Ufer des Genfersees (Annemasse-Thonon-Évian-Saint
Gingolph) herkommenden Linie mit der von Lausanne ausgehenden Simplonbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach
Lavey.
Das vor der Rhonebrücke stehende Schloss mit seinem hohen viereckigen Turm beherrscht die Vereinigung der aus dem Kanton Waadt,
bezw.
dem Chablais herkommenden beiden Strassen zur grossen Thalstrasse des Wallis.
Ganz nahe der Station geht die Bahnlinie
durch einen Tunnel. Die Hauser gruppieren sich um eine geradlinige Hauptgasse (die Thalstrasse), den freien Platz vor der Basilika
der Abtei und eine Anzahl von kleinen Seitengassen. Gemeinde, mit dem WeilerLes Cases (über dem Rebberg Les Perrières und
auf dem Schuttkegel des WildbachesMauvoisin), dem Waisenhaus Vérolliez (oder Véroilley) und den Häusergruppen
Épinassey und Les Preyses (auf dem Schuttkegel des Wildbaches von Saint Barthélemy): 2162 Ew. (wovon 120 Reformierte und 6 Konfessionslose)
französischer Zunge (exkl. 126 Ew. deutscher und 198 Ew. italienischer Zunge).
Katholische Kirchgemeinde Saint Maurice, deren nahe dem Bahnhof stehende und dem h. Sigismund geweihte
Pfarrkirche von der Abtei unabhängig ist. Die eigentliche Stadt zählt etwa 400 Ew. weniger als die ganze Gemeinde. Die
Chorherren der Abtei haben in den weiten Klosterräumen ein klassisches Gymnasium mit Internat eingerichtet, dessen stets
steigende Frequenz vor etwa 10 Jahren die Erstellung eines Neubaues notwendig machte. Es zählt heute
nahezu 50 externe und 150-200 interne Zöglinge, die aus den verschiedenen Gegenden des Wallis,
dem Berner Jura, dem Kanton Freiburg
und anderen
katholischen Kantonen der Schweiz, sowie auch aus dem Ausland stammen.
Gemeinnützige Anstalten, die ebenfalls von Chorherren der Abtei geleitet werden, sind: der am S.-Ende
der Stadt stehende SpitalSaint Jacques mit Kapelle, der im Mittelalter zahlreichen Wallfahrern Unterkunft bot;
die vom Chorherrn
Gard 1860 gestiftete Waisenanstalt Vérolliez, deren neues Gebäude 300 m s. der Stadt über der Strasse und Bahnlinie
steht;
die vom Chorherrn Bourban um 1900 gegründete Clinique de SaintAmé in Vérolliez.
Daneben wirken
in Stadt und Gemeinde noch verschiedene barmherzige Brüderschaften. Schiess-, Musik- und Gesangvereine; Sparverein, Unterstützungs-,
Kranken- und Sterbekasse. Ein Bankgeschäft. 4 Gasthöfe. Kleines Theater. Die natürlichen Erwerbsquellen des Städtchens,
das im Gegensatz zu den übrigen Bezirkshauptorten im Rhonethal nicht an der Ausmündung eines in dieser
oder jener Hinsicht
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