forlaufend
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unter dem allgemeinen Namen Safran ine zu- fammen, und der einfachste Vertreter dieser Gruppe ist das Phenosafranin (Paraamidophenylpara- amidophenazoniumchlorid), das unter der Bezeich- nung S. L extra in den Handel kommt und zum Notfärben von Baumwolle [* 3] Verwendung findet. Das Pbeuosafranin entsteht durch Oxydation von einem MolcNll Paraphenylendiamin und zwei Mole- külen Anilin und ist das salzsaure Salz [* 4] (^«H, 5X4(^1 einer Vase ^gH,^^- ^u den S. geboren noch folgende im Handel befindliche Farbstoffe: Neu- tralblau, Baseler Blau, Girofle, Mag- dalar 0 t und Mauvein (s. diese Artikel); die früher fabrizierten Farbstoffe Amethyst und Safrani- sol sind nicht mehr im Handel. Safranlilie, Federlilie, s. I^ilium (Bd. 11, Safranöl, s. Safran. ^S. 173 a). Safranpftafter, foviel wie Orycroceumpflafter Safransurrogat, s. Diuitrokresol. ^(s. d.). Safrantod, Pilzgattung, s. I^liixoctonia.. Safrosin, Eosin, IM, Eosinscharlack, die Nlkalisalze des Dibromdinitrofluoresccms, die als blänlichrote Farbstoffe für Seide [* 5] und Wolle An- wendung finden. Saftfarben, lasierende Farben oder La- surfarbenen Wafscr losliche, nach dem Aufbrin- gen auf Papier durchscheinende Farben, deren man sich in der Aquarellmalerei sowie zum Kolorieren von Kupferstichen, Karten, Lithographien u. s. w. be- dient. Sie bilden den Gegensatz zu den Deckfarben is. d.). über die hauptsächlichsten S. s. Lasieren. Saftgrün, Wasserfarbe, s. Veerengrün. Saftkanälc, s. Lymphe. Saftleven, Herm., Holland. Landschaftsmaler, geb. um 1610 zu Rotterdam, [* 6] wahrscheinlich Scbüler des Jan van Goyen, lebte zu Utrecht [* 7] und starb daselbst Seine heiter gestimmten Landschaften stellen entweder die Umgebung von Utrecht oder Rheingegenden dar. Die Dresdener Galerie besitzt 17 kleine Bildchen (meist Vergland- schaftcn), die taiserl. Sammlung in Wien [* 8] schöne Rheingcgcndcn von seiner Hand; [* 9] andere in Schwe- rin, Kopenhagen. [* 10] Seine geätzten Blätter (etwa 38 aus den I. 1640-69) gehören in Hinsicht auf Kunst und Technik zu den besten; seine Zeichnungen, meist mit Kreide [* 11] oder Bister leicht ausgeführt, sind sehr geschätzt und scltcn. Sein Bruder, Cornelius S., geb. 1606 zu Rotterdam, gest. daselbst 1681, malte besonders Nachtstubcn und Vaucrnhütten in Vrouwers Ge- schmack und zeichnete sich dnrch genaue Charakteristik im einzelnen aus. (^eine Zeichnungen und radier- ten Blätter von Bauern und Tieren stehen in hohem Wert. Bilder von ihm finden sich in Paris, [* 12] Karls- ruhe, Dresden, [* 13] Schwerin, [* 14] Hamburg [* 15] und a. a. O. Saga, die niedrigste Stufe des siames. Gold- und Silbcrgcwichts, der 32. Teil des Pai, also der 1024. Tcil des Bat (s. d.). Das S., ursprünglich die Paternostererbse, der Same von ^Iii'UZ pre- cktoi'wZ !., hat demnach eine Schwere von 1,493 c^. Saga, s. Isländische Sprache [* 16] und Litteratur (Vd. 9, S. 719Hu. 720). Saga, Stadt im nordwestl. Teile der japan. Insel Kmshiu, in der Provinz Hizen, mit (1892) 25622 E., ».hemals Sitz des Daimio Nabeshima, jetzt Haupt- stadt des gleichnamigen Regierungsbezirks.
Sagacltät (lat.), Scharfsinn. Sagaier, nomadisierender türk.
Volksstamm im südl.
Sibirien in der Abakansteppe, vom Askysfluß bis zu den
Quellen des Abakan.
Ihre Gesamtzahl
beträgt 2160 Scclen. Sagan
,
[* 17] mittelbares Fürstentum in
Nieder- schlesien, bildet ungesähr den
Kreis
[* 18] S. des preuß. Reg.-Bez.
Liegnitz
[* 19] und war früher ein
Teil des Fürstentums
Glogau.
[* 20] Nach dem
Tode des
Herzogs
Heinrich VIII. (1397) führten desfen vier
Söhne die Regierung gemeinschaftlich, bis 1412 der älteste
Johann das Fürstentum
S.
an sich riß.
Johann II. verkaufte es 1472 an die Herzöge von Sachsen, [* 21] und 1549 fiel es an Böhmen. [* 22] 1553 wurde es an Georg Friedrich, Sohn des Markgrafen Georg von Brandenburg, [* 23] verpfändet, der sich 1557 huldigen ließ; 1558 wurde es von Böhmen eingelöst und an die Viscböse von Promnitz verpfändet, die es 1601 dem Kaiser zurückgaben. Kaiser Ferdinand II. ver- kaufte cs 1628 an Wallenstein, Ferdinand III. 1646 an den Fürsten Lobkowitz, von dessen Nachkommen es 1786 durch Kauf an den Herzog Peter Biron von Kurland [* 24] kam.
Bei dessen Tode (1800) erhielt das Fürstentum seine älteste Tochter, die in dritter Ehe mit dem Grafen Karl Rndolf von der Schulenburg vermählte Prinzessin Katbarina Wilhc-lmine; von dieser erbte es 1839 ihre Schwester Pauline, Fürstin von Hohenzollern-Hechingen, die es 1844 ihrer drit- ten Sckwester, der Herzogin Dorothea von Talley- rand-Perigord (s. Biron, Bd. 3, S. 34a), überließ. Letztere starb 1862 und hinterließ das Fürstentum ihrem Sohne Napoleon Louis, Herzog zu S. und zuValencay, Pair von Frankreich (geb. der'jetzt noch Besitzer ist. (S. Talleyrand.) Das Fürstentum hat eine Virilstimme auf dem schles. Provinziallaudtage, und der Inhaber der Fürsten- würde ist Mitglied des preuft. Herrenhauses; jedoch ruht die Stimme. -
Vgl. Leipelt, Geschichte der Stadt und des Herzogtums S. (Sorau [* 25] 1854);
Wolff, Kritische Sichtung der (Leipeltschen) Geschichte der Stadt und des Herzogtums S. (Grüuberg 1854).
Sagan.
1)
Kreis im preuh. Ncg.-Vez.
Liegnitz, hat 1110,33 ykm und (1890) 56103 (26394 männl., 29709 weibl.) E., 3
Städte, 119 Landgemeinden
und 80 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im
Kreis
S. und Hauptstadt des Fürsten- tums Sagan
(s. d.), am Vober
und den Linien
Sommerfeld- S.-Breslau,
Cottbus-S. (72,3 km), Lissa
[* 26] - Hansdorf und der
Nebenlinie
Neusalz - Freistadt- S. (40,i
Km) der
Preuß. Etaatsbahnen, Sitz des Land- ratsamtes, eines Amtsge- richts (Landgericht
Glogau), Hauptsteueramtes, einer
Neichsbanknebenstelle und Handelskammer, hat (1890) 12623 (5738 männl., 6885 wcibl.) E.. darunter 2906 Katholiken
und 149 Israeliten, in Garnison die reitende
Abteilung des Feldartillerieregiments von
Podbielski Nr. 5, Post- amt erster
Klasse,
Telegraph,
[* 27] Fernsprecheinrichtung, Reste der alten Befestigungen, alte Patricierhäuser mit reichen
Portalen, eine evang.
Kirche,
eine der sechs Gnadentirchen (s. d.), mit got.
Turm und
[* 28] der berzogl. Gruft, vier katb.
Kirchen, darunter die Augustinerkirche mit Crucifix
[* 29] und dem anstoßenden ehemaligen
Augustinerherrenstift (bis 1810), die
Jesuiten- oder Gymnasialkirche mit dem anstoßenden Iesuitenkollegium, jctzt Gymnasium,
die Kreuzkirche, 1335 errichtet und 1849 umgebaut, mit der herzogt. Begräbniskapelle, ein großes Schloß, von Nallen- stein,
Lobkowitz und
Peter von Ku^an'd nbcmV, iM
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