Titel
Säge
,
Holywood - Holz

* 2
Holz.
[* 1]
Werkzeug zum Zerschneiden von
Holz,
[* 2]
Metall,
Stein etc., aus
Stahl von der Form eines
Blattes
(Säge
blattes), gehärtet, gelb oder blau angelassen und am
Rand mit meißelförmigen
Zähnen (Säge
zähnen) versehen, welche
gewöhnlich mit dem
Durchschnitt, bei kleinen Sägen
[* 3] auch durch Einfeilen oder Einhauen des Säge
randes hervorgebracht werden.
Vielfach hat das
Blatt
[* 4] die Gestalt eines
Bandes ohne Ende (Bandsäge
blatt) od. einer kreisrunden
Scheibe
(Kreissäge).
Zwischen den
Zähnen befinden sich Zwischenräume (Zahnlücken), welche die beim
Durchgang der Säge
zähne durch das Arbeitsstück
zur
Bildung des Säge
schnittes abgehobenen Späne so lange beherbergen, bis die
Zähne
[* 5] aus dem Arbeitsstück heraustreten und
die Späne fallen lassen. Bei Metallsägen
ist die Gestalt der
Zähne stets ein
Dreieck
[* 6] (Fig. 1); sämtliche
Zähne stoßen an der
Linie
a a (Säge
randlinie) zusammen und bilden daher auch dreieckige
Lücken. Da die abzunehmenden Metallspäne
nur dünn sind, so genügt eine kleine Zahnlücke, und es kommen daher viele
Zähne auf eine Längeneinheit: durchschnittlich
5-10 auf 1
cm Blattlänge, was 1-2
mm
Abstand ergibt.
Bei Holzsägen
ist die Grundform der
Zähne zwar auch ein
Dreieck, die Weichheit des
Holzes gestattet aber die Wegnahme voluminöser
Späne. Darum müssen Holzsägen
große
Lücken haben, was im allgemeinen auch einen großen
Abstand
(Teilung) der
Zähne (von
2-50
mm) bedingt. Um diesen zu erhalten, werden die
Zähne vielfach auseinander gerückt
[* 1]
(Fig. 2 a). Weil
aber die S. um so wirksamer ist, je näher die
Zähne zusammenstehen, so sucht man letzteres, namentlich bei größern Sägen
,
durch Vergrößerung der
Lücken über der Randlinie zu erreichen
(Wolfszähne,
[* 1]
Fig. 3
a a). Sägen
mit der
Verzahnung
[* 1]
Fig. 1 u. 2 greifen
selbstredend nur in einer Bewegungsrichtung an, will man aber die Säge
arbeit auf beide Bewegungsrichtungen
verteilen, so wendet man oft die Form des spitzwinkelig gleichschenkeligen
Dreiecks
[* 1]
(Fig. 4) an, oder man stellt abwechselnd
zwei
Zähne einander gegenüber (M-Zähne, Stockzähne,
[* 1]
Fig. 5). Man benutzt auch die
Wolfszähne als Grundform
[* 1]
(Fig. 6) oder
reiht
Wolfszähne und Stockzähne aneinander
[* 1]
(Fig. 7). Einige Sägen wirken dadurch in beiden
Richtungen,
daß man
[* 1]
(Fig. 8) die gewöhnlichen
Zähne in zwei
Gruppen in entgegengesetzter
Stellung anordnet. Bei sehr großen Sägeblättern,
besonders
Kreissägen, werden die
Zähne auch wohl als besondere Teile
(Meißel)
[* 7] ein-
Säge

* 8
Seite 14.172.[* 1] ^[Abb.: Fig. 1-8. Formen der Sägezähne.] ¶
mehr
gesetzt. Dann hat das Blatt (Fig. 9) einen rautenförmigen Einschnitt abc mit keilförmigem Rand, in welchem der als kleine Platte gebildete Zahn z durch einen Stift s festgehalten wird, während das Loch u zum Ausschieben des Zahns behufs Anschleifens dient. Damit die S. sich nicht festklemmt, muß der Sägeschnitt etwas breiter ausfallen als die Dicke des Blattes. Das erreicht man dadurch, daß man [* 8] (Fig. 10) das Blatt r an der Zahnlinie dicker macht als am Rücken, oder indem man die Zähne abwechselnd nach rechts und links [* 8] (Fig. 10, d und a) aus der Blattebene herausbiegt, und endlich, indem man durch Stauchen die Zähne an der Schneide verbreitert. Die erste und dritte Methode benutzt man bei Metall- und Holzsägen, die zweite ausschließlich bei letztern. Dies Schränken oder Aussetzen wird mittels eines Werkzeugs (Schränkeisen) ausgeführt, welches in der einfachsten u. gewöhnlichsten Form [* 8] (Fig. 11) aus einer dickern Stahlplatte a mit dem Griff b besteht, die bei e, e, e verschiedene Einschnitte hat. Mit einem passenden Einschnitt wird der Zahn gefaßt und nach außen gebogen, während ein verstellbarer Anschlag ss1 das Maß des Ausbiegens (Schrank) [* 9] bestimmt, indem derselbe mit der Nase [* 10] s1 gegen das Blatt stößt.
Das Sägeblatt ist im allgemeinen zu dünn und biegsam, um ohne weiteres gebraucht werden zu können, und muß daher in der Regel künstlich gespannt werden. Ungespannte Sägen kommen nur unter Holzsägen vor, und zwar sind folgende die wichtigsten:
1) Schrotsäge (Brettsäge, Dielensäge, [* 8] Fig. 12, das Blatt B), etwa 1,6 m lang, oben 16, unten 10 cm breit, auf 25 mm ein Zahn, zum Zerschneiden von Balken in der Länge, für zwei Arbeiter, welche die S. an Quergriffen fassen, und wovon der eine auf einem Sägegerüst steht.
2) Bauchsäge (Quersäge), horizontal von zwei Mann geführt, zum Querabsägen, mit Griffen in Ösen. Länge etwa 1,5 m; gewöhnlich M-Zähne mit 12-20 mm Zwischenraum. Die Sägerandlinie ist wegen der wiegenden Bewegung und Ausgleichung der Abnutzung gekrümmt. Die Quersäge dient zum Fällen der Bäume, daher auch Waldsäge oder Bauernsäge genannt.
3) Fuchsschwanz, ohne und mit Rücken (Rückensäge).
Schraube

* 11
Schrauben.4) Stichsäge (Spitzsäge, Lochsäge), zum Ausschneiden von Löchern, daher besonders schmal, aber an der Zahnreihe dick und ohne Schränkung. Zu den Spannsägen gehören zunächst 1) die Metallsägen, weil das Blatt in dem sogen. Gestell von der Form ^ aus Schmiedeeisen gebogen, durch Schrauben [* 11] festgehalten und angezogen wird (Sägebogen, Bogensäge). Kleine Bogensägen heißen Laubsägen, weil sie hauptsächlich dazu gebraucht werden, Laubarbeiten (Schweifungen) auszuschneiden; damit diese S. auch kleinen Krümmungen folgen können, muß das Blatt sehr schmal (0,6-2,0 mm breit) sein. Die größten Metallsägeblätter besitzen 350 mm Länge und 20 mm Breite. [* 12]
2) Die Klobsäge (Furniersäge), zum Zerschneiden (Trennen) großer Stücke in der Längenrichtung, ist 1,3-1,5 m lang, 10 cm breit, sehr dünn, mit ungleichseitig dreieckigen oder Wolfszähnen, von denen 80-160 auf 1 m Länge stehen, hat einen vierseitigen hölzernen Rahmen zum Gestell, wird senkrecht geführt und schneidet beim Niedergehen.
3) Die Örtersäge, zum Zuschneiden der Arbeitsbestandteile, hat ein 78-85 cm langes, 48-55 mm breites, sehr dünnes Blatt, das Zähne auf 1 cm Länge enthält. Das Gestell besteht aus einem Stock von der Länge des Blattes, ist mit diesem parallel und trägt an seinem Ende zwei kürzere verschiebbare Querhölzer, die an der einen Seite durch eine mehrfache Schnur, an der andern durch das Sägeblatt miteinander verbunden sind. Durch einen Knebel wird die Schnur zusammengedreht und das Blatt gespannt.
Das Blatt wird an beiden Enden mittels zweier Angeln an zwei Knöpfen befestigt, welche sich in den Armen drehen lassen, um das Sägeblatt zu richten. Zu den Örtersägen gehört die Handsäge mit nur 22 cm langem und die Schweifsäge mit nur 3-4 mm breitem Blatt zum Schneiden in Krümmungen. Für besondere Arbeiten dienen noch: die Gratsäge, mit 17 cm langem Blatt und drei Zähnen auf 1 cm Länge, welche schneiden, wenn man die S. gegen sich hinzieht, dient dazu, um Einschnitte (Grate) an breiten Flächen zu machen;
Zanthoxyleen - Zapfen

* 13
Zapfen.die Zapfensäge, kleine S., an einem Holzstück so befestigt, daß sie mit der Fläche aufliegt, um kleine Vorsprünge, Zapfen, [* 13] in der Ebene der Arbeitsfläche abzuschneiden;
Einstreichsäge, zum Einschneiden der Schlitze in Metallschraubenköpfen;
Drahtsägen, aus drei seilartig zusammengedrehten dünnen Drähten bestehend, wendet man zum Schneiden des Gipses oder ähnlicher Mineralien [* 14] an.
Von großer Wichtigkeit ist das Schärfen der S., weil davon die Wirkung abhängt. Es geschieht mittels Feilen (Sägefeilen), welche die Form der Zahnlücken besitzen, oder durch schnell rotierende Schmirgelscheiben. Um eine gehörige Schneide zu erhalten, ist die S. schräg gegen xx nach den Linien ab und cd [* 8] (Fig. 13) zu führen; dadurch gewinnt eine geschränkte S. das in ad ad gezeichnete Ansehen. Eine wesentliche Erleichterung beim Schärfen gewähren die sogen. hinterlochten Sägen (Fig. 14), bei welchen unmittelbar hinter den Zahnlücken Löcher im
[* 8] ^[Abb.: Fig. 9. Sägeblatt mit auswechselbaren Zähnen.
Fig. 10. Sägeblatt und geschränkte Zähne.
Fig. 11. Schränkeisen.
Fig. 12. Schrotsäge.
Fig. 13. Schärfen der Sägen.
Fig. 14. Hinterlochte Säge.] ¶
Sägemaschinen

* 15
Seite 14.172a.Fig. 4. Horizontalgatter zum Furnierschneiden.
[* 15] Fig. 1. Bund- oder Vollgatter mit oben liegender Welle.
Sagebaum - Sägemaschin

* 16
Seite 14.173.[* 15] Fig. 2 u. 3. Vertikales Bundgattersägewerk. ¶
mehr
Sägeblatt angebracht sind, welche die Größe und Form der Zahnlücken haben, wodurch sich die letztern stets ohne Zuthun des Sägeschärfers in vollkommen richtiger Weise erneuern, sobald beim Schärfen die Feile [* 17] das Loch erreicht. Zugleich dienen diese in 3-6 Reihen parallel den Zähnen ausgestoßenen Löcher zu einer Kühlung der Sägen.
Vgl. Exner, Die Handsägen und Sägemaschinen (Weim. 1878-1880, 2 Bde.);
Walleneg, Laubsägerei (2. Aufl., das. 1885);
H. Fischer, Die Holzsäge (Berl. 1879).