Sächsisches
Recht
(Sachsenrecht), das namentlich im
Sachsenspiegel, sodann auch in dem
Magdeburger Weichbildrecht
und
andern in den
Ländern des sächsischen
Rechts
(Sachsen,
[* 2]
Westfalen,
[* 3]
Friesland,
Hessen,
[* 4]
Brandenburg,
[* 5]
Pommern,
[* 6]
Lausitz,
Schlesien,
[* 7]
Böhmen
[* 8] und
Mähren) gangbaren
Rechtsbüchern enthaltene
Privatrecht, im
Gegensatz zu dem fränkischen
Recht.
Vgl.
Weiske, Die
Quellen des gemeinen sächsischen
Rechts (Leipz. 1846).
Auch heißt
s. R. das den königlich, großherzoglich und herzoglich sächsischen
Ländern gemeinsame
Recht, wohin außer dem
Sachsenspiegel namentlich auch die kursächsischen
Konstitutionen von 1572 und die alte
Prozeßordnung von 1622 gehörten.
Vgl.
Emminghaus,
Pandekten des gemeinen sächsischen
Rechts
(Jena
[* 9] 1851);
Schletter, Die Konstitutionen Kurfürst Augusts von Sachsen (Leipz. 1857).
Diese Recht
sgemeinschaft ist jedoch durch die neuere
Gesetzgebung, insbesondere durch das königlich sächsische
bürgerliche
Gesetzbuch von 1863, nahezu beseitigt worden. Das spezielle
Recht der einzelnen sächsischen
Länder fand Bearbeiter in
Haubold für das
Königreich
Sachsen (Leipz. 1820; 3. Aufl. von
Hänsel, 1847-48, 2
Tle.) und Siebenhaar (»Das bürgerliche
Gesetzbuch
für das
Königreich
Sachsen«, 5. Aufl., das. 1884) u. a.,
Sachse (Weim. 1824) und
Völker
(Jena 1855) für das Großherzogtum
Weimar,
[* 10]
Brückner für das Herzogtum Gotha
[* 11] (Gotha 1830), Kümpel
für das Herzogtum
Meiningen
[* 12]
(Meining. 1828),
Hesse für das Herzogtum
Altenburg
[* 13] (Altenb. 1841) und K. W.
E.
Heimbach
(Jena 1848, Nachträge 1853) für alle zum frühern
Oberappellationsgericht in
Jena vereinigten
Länder, wozu außer
den großherzoglich und herzoglich sächsischen
Staaten noch
Anhalt,
[* 14] beide
Reuß
[* 15] und
Schwarzburg
[* 16] gehörten, deren
Recht gleichfalls
auf sächsischer Grundlage beruht.