Sadyk
Pascha, s. Czajkowski.
Sadyk Pascha
4 Wörter, 29 Zeichen
Sadyk
Pascha, s. Czajkowski.
(spr. tschaj-), Michael (Sadyk Pascha), poln. Emigrant und Novellist, geb. 1808 zu Hilczyniec in der Ukraine, machte 1831 unter Oberst Rozycki alle Kämpfe bis nach dem Fall von Warschau [* 4] mit, worauf er sich nach Paris [* 5] begab. Von der französischen Regierung als geheimer Agent nach Konstantinopel [* 6] gesandt, trat Czajkowski 1851 in türkischen Dienst und zum Islam über, nahm den Namen Mohammed Sadyk an, focht im orientalischen Krieg (1853-1856) als Pascha an der Spitze der sogen. Kosaken des Sultans gegen die Russen vor Silistria und in der Dobrudscha, söhnte sich 1873 mit der russischen Regierung aus und lebt jetzt in Litauen.
Als Schriftsteller hat. Czajkowski eine in Hinsicht auf Stil und Darstellungsweise ganz originelle Romangattung geschaffen. Die meisten seiner Erzählungen spielen in der Ukraine und enthalten historische Gemälde aus dem Leben der Kosaken und Donauslawen. Die Kraft [* 7] und das Feuer der Darstellung, das Leidenschaftliche, oft Fragmentarische, das sie kennzeichnet, hat ihnen auch in Deutschland [* 8] Anerkennung verschafft. Als sein vorzüglichstes Werk gilt die Erzählung »Wernyhora« (Par. 1837),
welche alsbald in fast alle europäischen Sprachen übersetzt wurde (deutsch, Leipz. 1843). Die übrigen sind: »Powieści kozackie« (Par. 1837; deutsch: »Kosakensagen«, Glogau [* 9] 1838);
»Kirdźali« (Par. 1839; deutsch, Stuttg. 1843);
»Stefan Czarniecki« (Par. 1840);
»Koszowata« (das. 1841);
»Hetman Ukrainy« (das. 1841; deutsch von Jordan: »Der Kosakenhetman«, Leipz. 1843);
»Bulgaria« (1874) u. a. Eine neue, von Czajkowski selbst revidierte Ausgabe seiner Erzählungen erschien Leipzig [* 10] 1862-74 in 10 Bänden.